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Ziel des Projekts ist die Erschließung der Vyāpticarcā. Es handelt sich hierbei um einen Sanskrittext, der im 11. Jahrhundert von Jñānaśrīmitra, einem hervorragenden Vertreter der Spätphase der erkenntnistheoretisch-logischen Schule des Buddhismus in Indien, verfaßt wurde. In der Vyāpticarcā beschäftigt sich der Autor mit der Möglichkeit, bei Dingen wie etwa Rauch und Feuer, deren Begriffe in einer schlußfolgernden Erkenntnis als Grund und Folge dienen sollen, ein beständiges und somit verläßliches Verhältnis festzustellen. Neben dem eigenen Lösungsvorschlag werden auch konkurierende Beiträge besprochen. Namentlich genannte und ausführlich zitierte Vertreter nicht buddhistischer Seite sind Trilocana und Vācaspati, der Verfasser der Nyāyavārttikatātpāryaṭīkā. Neben der Untersuchung eher technischer Aspekte der verschiedenen vorgeschlagenen Verfahren, wie das gesuchte Verhältnis festzustellen sei, werden auch Themen von weiterem philosophischen Interesse, wie die Existenz eines Allgemeinen oder der Wirklichkeitsstatus weltlicher Praxis dienlicher Gegebenheiten sowie deren Möglichkeit, Objekt einer Erkenntnis zu werden, besprochen. Die Erschließung erfolgt hauptsächlich durch die kritische Edition des Textes nebst einem Wortindex zu demselben sowie durch eine annotierte Übersetzung. Diese Arbeit steht in engem Zusammenhang mit der Bearbeitung von Ratnakīrtis Vyāptinirṇaya.

Veröffentlichungen


Horst Lasic, 2000
Jñānaśrīmitras Vyāpticarcā: Sanskrittext, Übersetzung, Analyse. (WSTB 48.) Wien: Arbeitskreis für tibetische und buddhistische Studien, Universität Wien, 2000 (order online).

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