Das Projekt widmet sich der Aufarbeitung griechischer Kopisten in Handschriften europäischer Bibliotheken, die teils ins das Projekt „Repertorium griechischer Kopisten“ eingeflossen sind. Im Zuge der Arbeit an den Kopisten kam es zu neuen Fragestellungen und Verfeinerungen der Arbeitsmethode: Stand am Beginn dieses Forschungsbereiches die Identifizierung von Schreibern und Datierung von Handschriften im Vordergrund, konzentrierte sich die Arbeit sukzessive auf die soziale Komponente im Dialogverhältnis Schreiber – Auftraggeber / Leser (diachron und synchron) und die Frage der Überlieferung bestimmter Textsorten und Autoren (vgl. etwa zu Demosthenes das von J. Grusková bearbeitete FWF-Projekt P20049) und deren Rezeption (prosopographische Paläographie).

Basis der Arbeiten ist vor allem die mehr als 100.000 Bilddokumente umfassende Photothek der griechischen Kopisten aus sämtlichen Bibliotheken Europas. Diese Bilddokumentation wurde im Rahmen der Arbeit am Repertorium angelegt und wird kontinuierlich ergänzt.

Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes und neuer paläographischer Fragestellungen ist von Christian Gastgeber ein umfangreiches Handbuch zur byzantinischen Paläographie und Kodikologie im Druck (Verlag Hiersemann), die erste deutsche Gesamtdarstellung seit dem Pionierwerk von Viktor Gardthausen (2. Auflage 1910/11).