Aufarbeitung der griechischen Demosthenes-Handschriften

Die Grundintention besteht darin, sich der komplexen, bislang nicht ausreichend erforschten Materie der Textüberlieferung des Corpus Demosthenicum zu nähern. Analysiert werden die geistes- und kulturgeschichtlichen Hintergründe sowie die geographischen und zeitbedingten Gegebenheiten der Entstehung und des Nachlebens der Demosthenes-Handschriften. Fokussiert wird dabei besonders auf den textgeschichtlich und textkritisch entscheidenden Zeitraum.

In den Jahren 2008–2011 wurde die Arbeit vom FWF durch das Projekt P 20049-G02Aufarbeitung der griechischen Demosthenes-Handschriften von der Antike bis zum 11. Jh. (unter paläographischen, kodikologischen und textkritischen Gesichtspunkten)“ finanziert. Im Vordergrund standen dabei die maßgeblichen Demosthenes-Codices des 9. bis 11. Jahrhunderts, auf denen unsere Editionen basieren. Eine Monographie über die handschriftliche Überlieferung des Corpus Demosthenicum von der Antike bis zum 11. Jahrhundert und ein „Apparatus lectionum“, in dem das textkritisch relevante Material dokumentiert wird, sind in Vorbereitung.

Besonders wichtig ist, wissenschaftliche Diskurse zu verschiedenen Fragen der Textüberlieferung des Corpus Demosthenicum zu initiieren und zu führen und dadurch der Forschung neue Impulse zu verleihen. Ein wichtiges Projektergebnis in dieser Hinsicht war das im September 2011 in Wien veranstaltete internationale Symposiums und der daraus resultierende Aktenband Demosthenica libris manu scriptis tradita. Studien zur Textüberlieferung des Corpus Demosthenicum mit Beiträgen von (alphabetisch geordnet) Herbert Bannert, Lisa Benedetti, Luciano Canfora, Lorenzo Maria Ciolfi, Ernst Gamillscheg, Jana Grusková, Felipe G. Hernández Muñoz, László Horváth, Konstantinos A. Kapparis, Sofia Kotzabassi, Herwig Maehler, Stefano Martinelli Tempesta, Donal Spence McGay, Brigitte Mondrain, der im Jahre 2014 im Verlag der ÖAW erschienen ist.

Der erste Teil eines Einblicks in die Textüberlieferung des Demosthenes ist (als ein zusätzlicher, erweiterter Beitrag zu The Oxford Handbook of Demosthenes) in den Graecolatina et Orientalia 39-40 (2018) erschienen. Der zweite Teil soll in den Graecolatina et Orientalia 41-42 (2022) veröffentlicht werden.

 

Kooperationspartner


Kontakt


Otto Kresten (Projektleiter)

Jana Grusková (Projektmitarbeiterin)