Das Projekt umfasst die systematische Edition aller weltweit greifbaren veröffentlichten und unveröffentlichten Siegelinschriften in einem Versmaß (ca. 5000). Das Vorhaben, bislang ein Desideratum der Forschung, besteht aus drei Teilen. Erschienen sind bisher 1. Teil (2011, Wiener Byzantinistische Studien 28/1) und 2. Teil (2016, Wiener Byzantinistische Studien 28/2). Der 3. Teil wird mit Sphragisma bis inklusive Omega fortgesetzt sowie Addenda zum 1. und 2. Teil und die Indizes zum Gesamtcorpus enthalten.

Diese Klein-Epigramme (zumeist eine Art Kurzgebet) sind fast ausschließlich byzantinische Zwölfsilber, die frühesten stammen aus dem 8. Jh., die spätesten aus dem 14. Jh., wobei der Schwerpunkt im 11. Jh. liegt. Teilweise sind sie auch ästhetisch anspruchsvoll und darüber hinaus auch philologisch von Interesse, wenn sie z. B. seltene Wörter überliefern, hapax legomena enthalten oder eine ausgefallene Ausdrucksweise verwenden.

Die Inschriften werden als wichtige Quelle für Prosopographie, Sozial- und Verwaltungsgeschichte, historische Geographie und Kunstgeschichte ediert und kommentiert unter Heranziehung von zusätzlichem einschlägigen Materials. Besonderer Wert wird unter anderem auf die möglichst genaue Datierung gelegt, nicht zuletzt um mehrere gleichzeitig wirkende homonyme Personen zu differenzieren.

Verbindungen bestehen zu den Projekten „Epigraphik“ und „Epigrammatik“.