CIMULACT
Das Projekt beteiligte mehr als tausend BürgerInnen in 30 europäischen Ländern und eine Vielzahl anderer Akteure an der Gestaltung einer wünschenswerten, nachhaltigen Zukunft.

Ziel dieses Projekts war es, ganz Europa in die Gestaltung einer wünschenswerten und nachhaltigen Zukunft einzubinden. BürgerInnen in 30 Ländern leisteten einen einzigartigen Beitrag zur Gestaltung der europäischen Forschungsförderung.
CIMULACT steht wörtlich für "BürgerInnen und Multi-Akteurs Konsultation für das europäische Forschungsförderungsprogramm Horizon 2020". Das Projekt band mehr als tausend BürgerInnen in 30 europäischen Ländern und eine Vielzahl anderer Akteure in die Gestaltung einer wünschenswerten, nachhaltigen Zukunft ein. Der stark partizipative Prozess identifizierte langfristig relevante Forschungsthemen, förderte den Dialog und ein gemeinsames Verständnis zwischen allen beteiligten Akteuren und leistete damit einem wertvollen Beitrag zu verantwortungsvoller Forschung in der EU.
CIMULACT hat..
- ..BürgerInnen in die tatsächliche Formulierung der zukünftigen Forschungs- und Innovationsagenden der EU eingebunden - die Ergebnisse von CIMULACT flossen in die weitere Gestaltung des europäischen Forschungsförderungsprogramm Horizon 2020 ein.
- ..in einem bewusst kreativen Prozess die Bedenken, Wünsche und Visionen von wünschenswerten, nachhaltigen Zukünften erarbeitet, und damit einen konkreten und eindeutigen Input für die Gestaltung künftiger europäischer Forschungsförderung geliefert.
- ..auf diesem Weg gleichzeitig europäischen BürgerInnen Inhalte und Bedeutung der europäischen Forschungs- und Innovationsagenda verständlich gemacht.
- ..BürgerInnen, Interessengruppen und ExpertInnenen gemeinsam an der Identifikation europäischer Forschungsagenden beteiligt, welche auf validierten Bedürfnissen und Visionen beruhen.
- ..durch die Förderung von Öffentlichkeitsbeteiligung einen Beitrag zur verantwortlichen Forschung und Innovation (RRI) in der EU geleistet, wenn es darum geht, wünschenswerte und nachhaltige Zukünfte zu identifizieren.
- ..durch die Entwicklung, Erprobung, Vermittlung und Bewertung von Methoden für die Einbeziehung von BürgerInnen und Stakeholdern einen neuen Standard für die Beteiligung der Öffentlichkeit gesetzt.
- ..Zukunft bereits in der Gegenwart besser zugänglich gemacht. Diese wird nicht mehr nur eine von politischen EntscheidungsträgerInnen und ExpertInnen diskutierte Frage sein, sondern eine breitere Öffentlichkeit wurde eingebunden - ein breiter Dialog für mehr Demokratie.
CIMULACT BürgerInnenforum
CIMULACT BürgerInnenforum
Österreichischer BürgerInnen-Visionen Workshop in Wien
Das ITA lud 40 in Österreich wohnhafte Personen zum BürgerInnen-Visionen Workshop ein. Die Teilnehmenden haben gemeinsam Visionen für eine nachhaltige und wünschenswerte Zukunft entwickelt. Dabei wählten sie jene Aspekte aus, die aus ihrer Sicht am wichtigsten sind, wenn es darum geht sich eine gute und lebenswerte Zukunft vorzustellen.
Ziel von CIMULACT war es, gemeinsam konkrete Visionen zu entwickeln. Sie sollten die Basis für europäische Forschungsprogramme sein die so gestaltet sind, dass sie auch den Interessen der Allgemeinheit Rechnung tragen. Der BürgerInnen-Visionen Workshop in Wien fand am Freitag, 27. November 2015 statt. Die nach festgesetzten Kriterien ausgewählten Teilnehmenden stellten einen möglichst diversen Querschnitt der Bevölkerung dar.
Ergebnisse aus 30 Ländern für gesellschaftsrelevante Forschung
Jedes der 30 europäischen Länder, die an CIMULACT teilnahmen, führten einen standardisierten BürgerInnen-Visionen Workshop mit ca. 40 TeilnehmerInnen durch. So haben mehr als tausend Menschen Visionen für eine wünschenswerte Zukunft im Jahr 2050 formuliert. Es war ein kreativer Prozess, der auch dazu diente sich die Frage zu stellen, was die Visionen der BürgerInnen konkret bedeuten könnten: Was würden Menschen der Zukunft essen, welche Technologien gäbe es und wie würden diese den Alltag bestimmen? Wie würde das Verhältnis Mensch-Umwelt aussehen, welche Regulierungen würde es geben?
Die Ergebnisse - also 179 Visionen aus 30 Ländern - wurden in nationalen Berichten zusammengefasst und schließlich zusammengeführt. So konnten Unterschiede in den verschiedenen Ländern ebenso wie Ähnlichkeiten oder widersprüchliche Vorstellungen dargestellt werden. Im nächsten Schritt befassten sich ExpertInnenen, BürgerInnen und VertreterInnenn von verschiedenen Interessensgruppen mit den Ergebnissen. Sie hatten die Aufgabe, Wünsche, Hoffnungen und Befürchtungen der BürgerInnen in konkrete Forschungsthemen und Inputs für Forschungsprogrammen zu transformieren. Diese Vorschläge wurden schließlich der EU-Kommission, den nationalen Parlamenten und EntscheidungsträgerInnen sowie den nationalen Forschungsförderungsagenturen präsentiert.
Publikationen
Publikationen
- (2020). Transformatives Agendasetting als Aufgabe von TA und Foresight — Ein Vergleich von BürgerInnen- und ExpertInnen-basiertem Orientierungswissen. In R. Lindner, Decker, M., Ehrensperger, E., Heyen, N. B., Lingner, S., Scherz, C., & Sotoudeh M., (Eds.), Gesellschaftliche Transformationen: Gegenstand oder Aufgabe der Technikfolgenabschätzung?. Baden-Baden: Nomos. Retrieved from https://www.nomos-shop.de/titel/gesellschaftliche-transformationen-id-86476/.
- (2019). Die Rolle von BürgerInnenbeteiligung in Foresight-Prozessen – ein Beispiel auf europäischer Ebene. (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), VDI Technologiezentrum GmbH (VDI TZ),, & Bundesministerium für Bildung und Forschung (Deutschland),, Eds.), Itb Infoservice, 49-52. Retrieved from http://www.kooperation-international.de/fileadmin/public/downloads/itb/info_18_12_20_SAG.pdf.
- (2019). Bridging Epistemologies – Identifying uniqueness of lay and expert knowledge for agenda setting. Futures, 109, 24-38. Retrieved from https://doi.org/10.1016/j.futures.2019.04.003.
- (2018). Collection of CIMULACT Newsletters, CIMULACT – Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon 2020 (p. 20). Vienna: Mission Publiques (MP)..
- (2018). Report on comparison of research topics from CIMULACT with those from expert oriented foresight studies, CIMULACT – Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon 2020 (p. 1040). Karlsruhe: Mission Publiques (MP)..
- (2018). Inspiration Catalogue, CIMULACT – Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon 2020 (p. 202). Paris: Mission Publiques (MP)..
- (2018). Eye of the Storm: Cross examination of R&I-policy oriented foresight methods and results. Proceedings of the 6th International Conference on Future-Oriented Technology Analysis (FTA) – Future in the Making. Brussels. Retrieved from https://ec.europa.eu/jrc/sites/jrcsh/files/fta2018-paper_c7-fraunhoferisi-rosa_withbib.pdf.
- (2018). But do they deliver? Participatory agenda setting on the test bed. European Journal Of Futures Research, 6. Retrieved from https://doi.org/10.1186/s40309-018-0143-y.
- (2017). Contributing to an European imaginary of democratic education by engaging multiple actors in shaping responsible research agendas. Special Issue 'Participatory Methods for Information Society'. Public Philosophy & Democratic Education, 5, 29-50. doi:10.14746/fped.2016.5.2.20.DOIWebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Traditionally, expert-based forward looking has been applied to anticipate future challenges, solutions and strategic decisions, but limitations to this approach have become obvious – especially when considering long term perspectives – e.g. failing to include a comprehensive array of opinions. Aiming at producing sustainable strategies for responsible socio-technical change, research funding can benefit from combining forward looking and public participation to elicit socially robust knowledge from consulting with multi-actors, including citizens. In this paper, we give insights into the EU project CIMULACT – Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon 2020. In CIMULACT, more than 4500 citizens, stakeholders and experts from 30 European countries engaged online and offline to co-create research topics. These are supposed to serve as input for the next round of calls in Horizon 2020, national research agendas as well as the ninth framework programme in the making. We investigate key results of this transdisciplinary process focussing on the topic “democratic education” with regard to two levels: What issues concerning the topic were raised? Can we find a common European imaginary for “democratic education”? Our analysis shows that the results contribute to defining and describing challenges for the currently prevailing imaginary of democratic education in Europe.
- (2017). CIVISTI – A forward-looking method based on citizens’ visions. Special Issue 'Participatory Methods for Information Society'. Public Philosophy & Democratic Education, 5, 73-86. doi:10.14746/fped.2016.5.2.22.
- (2017). Gemeinsam besser. Ita-Newsfeed. Retrieved from https://www.oeaw.ac.at/ita/de/publikationen/publikations-news/gemeinsam-besser/.
- (2017). Open Agenda-Setting for Responsible Research. ITA dossier no. 27en (August 2017; Authors: Niklas Gudowsky, Walter Peissl). Wien. doi:10.1553/ita-doss-027en.DOIDownloadRISENWBIB Kurzfassung
-> Science, technology and innovation (STI) should increasingly contribute to solving societal problems.
-> Orienting STI towards societal needs is necessary.
-> Research programmes can therefore benefit greatly from open, participatory agenda-setting in which citizens, experts, policy-makers and other stakeholders co-create objectives. - (2017). Forschung und Innovation gemeinsam gestalten. ITA-Dossier Nr. 27 (August 2017; Autoren: Niklas Gudowsky, Walter Peissl). Wien. doi:10.1553/ita-doss-027.DOIDownloadRISENWBIB Kurzfassung
-> Forschung, Technologie und Innovation (FTI) soll vermehrt einen Beitrag zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme leisten.
-> Die Orientierung von FTI an gesellschaftlichen Bedürfnissen ist dabei notwendig.
-> Forschungsprogramme können daher sehr von offenem, partizipativem Agenda-Setting profitieren, in dem BürgerInnen, ExpertInnen, EntscheidungsträgerInnen und andere Interessensgruppen gemeinsam Zielsetzungen erarbeiten. - (2016). Human centred science and technology – transdisciplinary foresight and co-creation as tools for active needs-based innovation governance. European Journal Of Futures Research, Vol. 4. doi:10.1007/s40309-016-0090-4.DOIWebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Current governance structures are increasingly showing inability to address complex issues such as the Grand Challenges. Dealing with these highly interrelated, cross cutting, extensive and potentially open ended issues requires research, development and innovation to be oriented towards societal needs and demands. Here, developing and applying sustainable long term strategies for socio-technical change on the basis of socially robust knowledge seems inevitable and using the tools of anticipatory governance—forward looking and participation—is essential in order to govern innovation actively and responsibly. Yet, expert-based forward looking has its limits, especially when considering long term perspectives, and may fail to include all necessary opinions. Thus, stakeholder engagement has become a norm over the last decades, but including laypeople into forward looking science, technology and innovation (STI) governance is underexplored. Here, strategy and policy programme development may be well suited to function as early entry point for public needs and values into the innovation process. This paper will briefly review the theoretical basis for transdisciplinary forward looking and provide first insights into an ongoing highly deliberative and reflexive foresight and co-creation process engaging science, society and policy makers, CIMULACT—Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon2020. We will especially focus on the role of technology within a collective visioning exercise that allowed for shared explorations of desirable futures, thereby collecting tacit knowledge as well as social needs and values. Integrating these with stakeholders’ and experts’ knowledge serves for co-creating socially robust knowledge for orienting policy and strategy programming towards needs based science, technology and innovation.
- (2016). Große Befragung zur Zukunft Europas. Retrieved from http://www.oeaw.ac.at/ita/projekte/news/grosse-befragung-zur-zukunft-europas/.
- (2016). Report on the research and policy consultation. National Report on Austria – WP3 for the EU-project CIMULACT – Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon 2020. Vienna..
- (2016). National Citizen Vision Workshop. National Report on Austria – WP1 for the EU-project CIMULACT – Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon 2020. Vienna. doi:/10.1553/ita-pb.
- (2015). 30 Länder machen Visionen für 2050. Retrieved from http://www.oeaw.ac.at/ita/projekte/news/30-laender-machen-visionen-fuer-2050/.
- (2015). Training material and prompting material – Manual National Citizen Vision Workshops. Deliverable D1.1 for the EU-project CIMULACT – Citizen and Multi-Actor Consultation on Horizon 2020. Vienna..