In diesem Projekt analysieren wir die vom ITA bisher realisierten Methoden der Politikberatung. Im Mittelpunkt stehen dabei qualitative Standards und Erfolgskriterien in der Praxis der Technikfolgenabschätzung – in all ihrer Vielfalt und Kontextabhängigkeit.
Die Bedingungen und Anforderungen für wissenschaftliche Politikberatung verändern sich laufend. Ansprüche nach verantwortungsvoller Forschung und Innovation (RRI) oder nach offener, transparenter und integrativer Innovation (Open Innovation) bereiten den Weg für eine fundamentale Neuausrichtung des Verhältnisses von Wissenschaft, Technik, Gesellschaft und Politik. Die Suche nach und Auswertung von handlungsleitenden Visionen, wie auch die steigende Bedeutung von Beteiligungsverfahren werden immer wichtiger.
In unseren Studien setzen wir immer neue Formen der Interaktion ein und kooperieren mit immer weiteren Kreisen von Akteuren und Betroffenen. Dies wirkt sich selbstverständlich auch auf die Möglichkeiten, Qualitätsansprüche und Formen von Politikberatung aus, die es laufend zu reflektieren und zu professionalisieren gilt.
Durch einen multi-disziplinären, empirisch fundierten Zugang wollen wir Antworten auf diese Fragen finden. Dazu gehören Policy-Analysen, Wissenschafts- und Technikstudien und ein kommunikationswissenschaftlicher Ansatz. Als empirische Basis dienen die vielfältigen, vom ITA in den letzten Jahren durchgeführten Beratungsprojekte.
Vertiefende Fallstudien widmen sich ausgewählten Projektgruppen, die die Unterschiedlichkeit der Beratungssituationen am ITA abbilden. Sie ermöglichen die gezielte Berücksichtigung der Perspektiven von ProjektmitarbeiterInnen, Auftraggebern und des Zielpublikums, deren jeweiliger Erwartungen, Qualitätsansprüche und Erfolgseinschätzung. Darüber hinaus erlauben sie eine detaillierte Darstellung der sich über die Zeit entwickelnden Interaktions- und Kommunikationsformen.
Literaturrecherche – Erfassung aller Beratungsprojekte des Instituts – Interviews mit ProjektleiterInnen zu Motivation, Perspektiven und Erfahrungen – vier detaillierte Fallstudien – Diskussion und Auswertung gemeinsam mit dem gesamten Team in zwei Workshops – Publikation der Ergebnisse
Over past decades, the notion of policy advice in technology assessment (TA) has widened, going beyond traditional advice in the form of expert opinions by adding a broad range of brokerage activities. Concomitantly, the roles of scientific policy advisors have diversified.Based on an empirical study of advisory practices at the Institute of Technology Assessment (ITA) at the Austrian Academy of Sciences, we ask which advisory roles TA practitioners adopt. Our study shows that practitioners take up multiple roles: the decisionist advisor, the deliberative practitioner, the governance facilitator, the engaged academic, and the agenda-setter. These roles vary, inter alia, in the dominant modes of policy advice and the aspired function in politics and society and correlate with specific project and advisory constellations but also with paradigmatic beliefs of TA practitioners. Our analysis further exemplifies how these roles differ in a) the reference to and interpretation of core principles such as scientificity, neutrality and relevance and b) their strategies of managing the boundary between science and politics. Thus, the article goes beyond the mere statement “TA has politics” by illustrating how the politics of TA manifests in distinct ways in different roles of TA practitioners in policy advice.
07/2016 - 03/2018