Smart Grids wird enormes Potenzial zugesprochen. Nach einer ersten Experimentierphase geht es nun um die Frage: Wie lassen sich intelligente Energienetze breit anwenden ? Das Projekt MATCH erforscht dazu die bisher im Rahmen von Pilotprojekten in Österreich, Norwegen und Dänemark gemachten Erfahrungen und arbeitet Empfehlungen für die weitere Entwicklung in Europa aus.
Unser Energiebedarf steigt stetig. Erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie werden für die Stromversorgung immer relevanter. Die Strominfrastruktur entwickelt sich daher von einer zentral gesteuerten zu einer intelligenten dezentralen Stromversorgung weiter. Das Projekt MATCH zielt darauf ab, jene Merkmale zu identifizieren, die für eine erfolgreiche Umsetzung von Smart Grid Lösungen für Kleinverbraucher bei zukünftigen Anwendungen relevant sind.
Besonderes Augenmerk wird dabei auf technische Konzepte und Anlagen, die vorhandenen Bedingungen auf den regionalen Märkten und die Art der Einbindung der EndverbraucherInnen gelegt: Welche Lösungen haben sich lokal bereits bewährt? Welche technischen Probleme sind aufgetreten und wie könnten sie gelöst werden? Welche Rolle spielen die Energiepreise? Was ist zu erwarten, wenn sich bestimmte technische Lösungen am Markt durchsetzen? Diese und andere Fragen werden untersucht.
Methodisch stützt sich das Projekt auf begleitende Fallstudien von neun bereits realisierten Demonstrationsprojekten in den drei beteiligten Ländern Österreich, Norwegen und Dänemark. Zum Erfahrungsaustausch werden Stakeholder-Workshops abgehalten und die systemischen Effekte von Energienetzen mit Modellen untersucht. Ist der im Smart Grid erzeugte Strom leistbar? Welche unerwünschten Nebenwirkungen können neue Umwelttechnologien für die Gesellschaft haben? Inwieweit sind Datenschutz und Privatsphäre gewährleistet? Im Projektteam arbeiten Forschungseinrichtungen, Energieunternehmen und lokale Energieinitiativen eng zusammen.
Basierend auf früheren Forschungsergebnissen gehen wir davon aus, dass effektive Lösungen die regionalen und nationalen Besonderheiten des bestehenden Energiesystems und die jeweiligen Marktstrukturen berücksichtigen müssen. Denn die Rahmenbedingungen und Ansprüche unterscheiden sich deutlich zwischen den europäischen Ländern. Der Energiemix und die Art des Verteilungssystems spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Beziehungen zwischen den relevanten Anspruchsgruppen (z.B. Fördergeber, Verbraucher, oder Technologie-Lieferanten) .
Konkret zielt das Projekt MATCH darauf ab
-> The decarbonisation of the energy system calls for new ways of generating and consuming energy as well as new forms of relations between energy producers and consumers.
-> It is important to understand the complexity of factors influencing the effectiveness and success of smart grid initiatives targeted at small consumers across Europe.
-> It is equally important to assess the impact local solutions have on the whole energy system before applying them widely at regional or national level.
Author: Michael Ornetzeder
-> Die Dekarbonisierung des Energiesystems erfordert neue Wege der Energiebereitstellung, aber auch ein neues Verhältnis zwischen Erzeugern und VerbraucherInnen.
-> Es ist wichtig, die Komplexität der Einflussfaktoren für den Erfolg und die Wirksamkeit von Smart-Grid-Lösungen zu verstehen.
-> Ebenso wichtig ist es, die Auswirkungen lokaler Lösungen auf das gesamte Energiesystem abzuschätzen, bevor sie auf regionaler oder nationaler Ebene breit angewendet werden.