Zeremoniell, Medien und Herrschaft 1550 bis 1740


Das Forschungsprojekt hat die Frauen des Hauses Habsburg in den Mittelpunkt gestellt, die vor Maria Theresia den Titel „Kaiserin“ trugen, und insbesondere nach der zeremoniellen und herrschaftlichen Position der Kaiserin gefragt. Die Krönungen im Heiligen Römischen Reich stellten dabei einen Schwerpunkt dar: Sechs Habsburgerinnen wurden im 17. und 18. Jahrhundert als Kaiserinnen gekrönt, fast alle der 15 kaiserlichen Gemahlinnen erlebten aber auch Krönungen in Böhmen und Ungarn.

Neben der Vorbereitung, dem zeremoniellen Ablauf und der symbolischen Bedeutung dieser Ereignisse galt das Augenmerk deren medialem Echo. Dazu wurden die Berichterstattung in der zeitgenössischen Presse, gedruckte Berichte und insbesondere auch bildliche Darstellungen wie Medaillen, Kupferstiche und Gemälde erstmals gesammelt und zusammenfassend ausgewertet.

Entstanden sind mehrere Formen der Darstellung von Ergebnissen der Recherchen und Untersuchungen: Ein kleines Forschungsportal macht die zusammengestellte Bibliographie von Druckschriften zu den Kaiserinnen zugänglich, außerdem Beispiele der Zeitungsberichterstattung und eine mit Abfragefunktionen versehene Zusammenstellung von bildlichen Darstellungen der Kaiserinnen. Diese hat Marion Romberg im Rahmen des Projektes erarbeitet; zeitweise unterstützt von Tim Feind, Daniel Gunz und Ines Peper. Georg Buchbauer hat die Bibliographie einer Redaktion unterzogen.

Außerdem wurden zwei Buchmanuskripte erarbeitet: Marion Romberg hat Beiträge zur bildlichen Darstellung von Kaiserinnen seit dem 17. Jahrhundert zu einem Band unter dem Titel „Empresses and Queens in Courtly Public Spheres from the 17th to the 20th Century“ zusammengestellt. Er befindet sich derzeit in Begutachtung und soll spätestens 2021 im Verlag Brill ind Leiden erscheinen. Eine zusammenfassende  Darstellung von Katrin Keller zu den Kaiserinnen unter dem Titel „Die Kaiserin: Zwischen Reich und Dynastie“ geht in Kürze in Begutachtung und soll ebenfalls 2021 im Verlag Böhlau in Wien erscheinen.