APIS - Mapping historical networks

Building the new Austrian Prosopographical/Biographical Information System 

Zielsetzung und Fragestellungen


Das Österreichische Biographische Lexikon (ÖBL) ist das einzige Nachschlagewerk, welches die Lebensverläufe und Karrierepfade bedeutender historischer Persönlichkeiten des gesamten Gebietes sowohl der ehemaligen Habsburgermonarchie als auch der Ersten und Zweiten Republik Österreich beinhaltet.

Auf der Basis der bisher rund 18.000 publizierten und digital verfügbaren Biographien des ÖBL wird im Rahmen von APIS eine Datenbank erstellt, welche neue Zugangsmodi zu diesen biographischen Daten für empirische Untersuchungen in verschiedenen sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen gestattet. Damit wird es auch möglich, innovative und interdisziplinäre Forschungsfragen aufzugreifen.

Die Kombination von innovativen Methoden und die Kooperation dreier ÖAW-Institute (INZ, ACDH und ISR) sowie weiterer externer Partner ermöglichen hier eine Reihe neuer wissenschaftlicher Zugänge. Aufgrund moderner semantischer Zugänge und Textauswertungstechnologien schafft das Projekt eine einmalige Brücke zwischen den Geistes- (Humanities) und den Sozialwissenschaften. Es handelt sich um ein prototypisches und zukunftsorientiertes Vorhaben, welches Interdisziplinarität anhand eines konkreten „Werkstückes“ – des ÖBL – umsetzt.

Für das ISR liegt die Hauptzielsetzung dabei in der exemplarischen Bearbeitung konkreter sozialwissenschaftlicher Forschungsfragen: In Form des Dissertationsvorhabens von Peter A. Rumpolt wird eine umfangreiche soziodemographische Analyse zur räumlichen Mobilität von im ÖBL biographierten Personen inklusive Rekonstruktion der Migrationspfade und -muster dieser bedeutenden/verdienstvollen Persönlichkeiten in Österreich(-Ungarn) im 19. sowie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – mit besonderer Berücksichtigung der politischen Brüche innerhalb dieses Zeitraumes – erarbeitet (zur thematischen Fokussierung und zur Methodik siehe hier).

Des Weiteren werden vonseiten des ISR auch Recherchen zu nicht eindeutig verortbaren Ortsnamen in unterschiedlichen kartographischen Quellen durchgeführt.

 

Veranstaltung


Nähere Informationen zur Tagung „Biographien, Netzwerke und Mobilität. Vom 19. Jahrhundert bis in die digitale Gegenwart“ (17.–18. Oktober 2019 an der ÖAW in Wien) können einer eigenen Tagungswebseite entnommen werden.