Historische thematische Kartenwerke enthalten umfangreiche, oft sehr detaillierte Informationen zu städtischen Strukturen, allerdings können diese nicht für moderne Analyse eingesetzt werden. Grund dafür ist die fehlende Aufbereitung in zeitgemäßen Datenbanken. Dabei würden diese Kartenwerke ermöglichen, den langfristigen Strukturwandel im Stadtraum sehr großmaßstäbig, auf der Ebene von Gebäuden oder Häuserblöcken, zu analysieren. Die langfristige Auf- und Abwertung von Nachbarschaften könnten sehr detailliert analysiert werden Beispiele für solche historischen Kartenwerken sind etwa:

• Kunsthistorischer Plan, Hugo Hassinger 1912

• Baualterkartierung Wien, Elisabeth Lichtenberger 1956

• Stadtverfall-Kartierungen Wien, Bratislava und Budapest, Elisabeth Lichtenberger et al. 1986

Die Karten enthalten etwa Informationen zu Gebäudealter, Nutzung, Gebäudezustand usw. auf der Objekt- bzw. Gebäudeebene aus den 1950er bis 1980er-Jahren.

Im Projekt werden analoge Kartenwerke aus der Stadtforschung, deren physische Zugänglichkeit stark eingeschränkt ist, vektorisiert. Mit dem Open-Data-Portal werden die in den Karten enthaltenen Informationen erstmals seit Jahrzehnten für die Stadtforschung allgemein zugänglich gemacht und sind mit modernen GIS-Methoden verwertbar.

Dazu werden die Kartenwerke eingescannt, georeferenziert und semiautomatisch vektorisiert. Die daraus generierten und katalogisierten Geodaten können über ein Webportal gesichtet, heruntergeladen und in andere Webkarten eingebettet werden – ähnlich der Funktionsweise diverser Open-Goverment-Data Portalen.

Es ist eine zentrale Intention des Projektes, Kooperationen zu vielfältigen, v.a. städteplanerischen Themen in Wissenschaft (mit Unis im In- und Ausland) und Praxis (Stadtplanung, Gebietsbetreuung) zu ermöglichen – zumal hier auch das Potential gegeben ist, weitere Datenbestände zu veröffentlichen.