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In Richtung „Gentrification 2.0“ - Praktiken und politische Strategien zur Stadtteil-Entwicklung

Zielsetzung und Fragestellungen


Innerstädtische Stadtteile sind zeitgleich mit zwei unterschiedlichen Aufgaben betraut. Einerseits sollen sie kreative sozio-ökonomische Orte fördern, die auf neue Praktiken der Wohlstandsvermehrung abzielen. Andererseits sollen sie sozialräumliche Polarisierungen durch die Schaffung von Orten der sozialen und ethnischen Integration verringern.

Ausgehend von der Assemblage Theorie verfolgt dieses Projekt einen interdisziplinären Ansatz, um die Verbindungen zwischen den verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und räumlichen Prozessen zu verstehen, die Stadtteile gestalten und verändern – auch unter Berücksichtigung von deren Problemen und Potentialen. Dadurch wird versucht, ökonomische und kulturell orientierte Forschungsperspektiven in einer neuartigen und erkenntnisgenerierenden Art zu verbinden.

Ergebnisse


Dieses Projekt wird insbesondere von den unterschiedlichen Forschungspositionen im Gentrification-Diskurs profitieren. Eine der Kernhypothesen lautet, dass Gentrification trotz aller Kritik ein wichtiges strategisches Konzept bleibt, das zu neuen Ansätzen in der Stadtteil-Entwicklung führen kann, um soziale, wirtschaftliche und räumliche Qualitäten zu fördern. Im Projekt wird hierfür auf ein differenziertes Forschungsdesign mit verschiedenen Methoden zurückgegriffen, um gegenwärtige Entwicklungen in fünf innerstädtischen Stadtteilen in Arnheim, Istanbul, Zürich und Wien zu untersuchen.

Die interaktive Projekwebsite www.beyondgentrification.com visualisiert die Projektergebnisse und dient als community-tool für weitere Stadtteilgeschichten.

Publikationen


Freek de Haan, Yvonne Franz 2016. Social tectonics and volcanic singularities: a relational approach to social mixing. In preparation.

Rossana Torri, Yvonne Franz 2016.  The Impact of Gentrification in Times of Economic Crisis: Emerging New Socio-Economic Divisions of Urban Space. In: Roberta Cucca, Costanzo Ranci (Hrsg.), 2016: Unequal cities in Europe: the challenge of post-industrial transition in times of austerity. Routledge. 69-88.

Unterdorfer Dario 2016: Ich habe keinen Kontakt zu anderen BewohnerInnen…“ Soziale Durchmischung in einem Wiener Bezirk. Die Dichotomie eines Konzeptes. Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft. 158. 109-132.

Yvonne Franz, Martina Jakovčić und Nenad Buzjak 2015. Creating New Urban Quarters from Underutilised Industrial and Infrastructural Sites: Vienna and Zagreb in Focus. In: Fritz, J., N. Tomaschek (eds.): Die Stadt der Zukunft. Aktuelle Trends und zukünftige Herausforderungen. Waxmann. 121-136.

Heinz Faßmann, Yvonne Franz 2015.  Soziale Mischung und soziale Durchmischung: Ein gesellschaftspolitisches Ideal zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In: Fritz, J., N. Tomaschek (eds.): Die Stadt der Zukunft. Aktuelle Trends und zukünftige Herausforderungen. Waxmann. 193-207.

Pressespiegel


November 2016:
Bezirkszeitung,Rudolfsheim bliebt immer wild

Der Standard Forschung. Beilage zu „Stadt 4.0 Wie wir leben werden“, Nr. 1, 2016/2017. Wohnen zwischen Hipster und Hausmeister. 26-27.

November 2016:
Die Presse, Zum Wohl des Grätzels Geschichten erfassen

Juni 2016:
Der Standard, Wohnen zwischen Hipster und Hausmeister

August 2015: OEAW

ISR-Projektteam


  • Mag. Dr. Yvonne Franz

Projektpartner


  • Radboud University Nijmegen (NL) (Project Lead)
  • University of Vienna, Department of Geography and Regional Research
  • Middle East Technical University (TK)
  • Raumdaten GmbH Zurich (CH)

Laufzeit


September 2013 – August 2017

Finanzierung


JPI Urban Europe

Projektwebsite


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