Das Projekt untersucht die räumliche Transformation ehemaliger Industrieflächen in den Ballungsräumen Wien und Bukarest. Die Pfade der Deindustrialisierung verliefen in den beiden Städten unterschiedlich: In Wien ist die Deindustrialisierung mit der postkapitalistischen Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft verbunden, während man in Bukarest eine postsozialistische Transformation des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Systems beobachten kann. Mittels unterschiedlicher Methoden und Zugänge soll die Frage beantwortet werden, wie sich die Governance der ehemaligen Industrieflächen in den beiden Städten unterscheidet. Dabei werden institutionelle Kontexte sowie nationale und lokale Governance-Strategien berücksichtigt. Neben klassischen Raumordnungsinstrumenten stehen vor allem die lokalen Akteure der Transformation im Zentrum des Interesses.

Im Zuge des Projektes sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden:

1.   Wie haben sich die Industrieflächen in beiden Städten seit 1980 hinsichtlich ihrer Nutzung gewandelt? Welche räumlichen und strukturellen Muster lassen sich in beiden Städten erkennen?

2.    Welche Strategien und Praktiken werden in beiden Städten für die Transformation der Industrieflächen angewendet?

3.    Wie werden lokale Akteure in die Transformation der Industrieflächen eingebunden? Welche Rolle spielt die Bewahrung des baukulturellen Erbes als "städtisches Gedächtnis" in den Entscheidungsprozessen ?

Im Projekt wird ein mixed method-Ansatz angewendet, der qualitative Methoden mit quantitativen GIS-Analysen kombiniert. Ein Schlüsselelement dieser Forschungskooperation ist das gegenseitige Lernen aus den Erfahrungen bei der Transformation von Industrieflächen, die in Wien und in Bukarest gemacht wurden. Das Verständnis für die Herausforderungen, die mit der Transformation ehemaliger Industrieflächen einhergehen, ist für die Akteure in Politik und Planung in beiden Städten gleichermaßen relevant.