Regionale Wertschöpfungseffekte der Wiener Hochschulen

Zielsetzung und Fragestellungen


In der Forschung lässt sich ein zunehmendes Interesse daran erkennen, welchen ökonomischen Beitrag Hochschulen neben ihren vielen anderen Funktionen für eine Region oder eine Stadt leisten. So haben sich im deutschen Sprachraum in den letzten Jahren zahlreiche 20 Studien mit dem regionalökonomischen Impact spezifischer Hochschulen beschäftigt. Zielsetzung des Projektes ist es, für die neun öffentlichen sowie die vier privaten Universitäten und die Fachhochschulen Wiens ein möglichst ganzheitliches Bild hinsichtlich der regionalen Wertschöpfung zu zeichnen.

Grundlage für die Studie bildet eine Primärdatenerhebung an den Hochschulen, die Daten zu den Studierenden, den Beschäftigten, den Investitionen und den veranstalteten Kongressen enthält. Durch eine hohe räumliche Auflösung des Datensatzes können auch eine Regionalisierung der Stadtregion Wien sowie kleinräumige Kaufkraftab- und -zuflüsse in die Analyse einfließen. Auf Grundlage dieser Datenbasis können die Wertschöpfungseffekte der Wiener Hochschulen umfassend bewertet werden. Darüber hinaus sind auch Aussagen zu den demographischen Effekten und zu den Hochschulen als Arbeitgeber möglich.

Ergebnisse


An den Wiener Hochschulen gibt es ca. 190.000 Studierende, die vorwiegend aus Österreich stammen, aber auch aus allen Teilen der Welt. Dabei existieren große Unterschiede zwischen den einzelnen Einrichtungen. Ein Viertel der Studierenden stammt aus dem Ausland, mit stark steigender Tendenz. Wien kann auch als Studentenstadt bezeichnet werden, da jede zweite Wienerin/jeder zweite Wiener im Alter zwischen 19 und 26 an einer Wiener Hochschule inskribiert ist. Der demographische Impact ist also beträchtlich.

31.500 Personen sind direkt an einer Wiener Hochschule beschäftigt, die damit einen wichtigen Arbeitgeber für hochqualifizierte Arbeitskräfte in der Region darstellen. Insgesamt belaufen sich die direkten und indirekten Beschäftigungseffekte auf 44.326 Arbeitsplätze. Die Wertschöpfung, die durch die Ausgaben der Bediensteten, der Studierenden und durch Investitionen sowie den Kongresstourismus entstehen, belaufen sich jährlich auf ca. 2,55 Mrd. €. Dadurch wird ersichtlich, dass der Hochschulsektor auch in der Großstadt Wien nicht „verschwindet“, sondern in vielerlei Hinsicht eine beträchtliche Relevanz hat.

Publikationen


Musil, Robert und Jakob Eder (2013): Wien und seine Hochschulen. Regionale Wertschöpfungseffekte der Wiener Hochschulen. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. (=ISR Forschungsbericht 41)

 

Pressespiegel


Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und in mehreren österreichischen Medien rezipiert:

ORF.at: „Unis mit 2,3 Mrd. Euro Wertschöpfung“

derstandard.at: „Studenten bringen Stadt Wien 1,8 Milliarden Euro jährlich“

wienerzeitung.at: „Studierende als Wirtschaftsmotor“

kurier.at: „Unis bringen Wien 2,3 Mrd. Euro pro Jahr“

diepresse.com: „Studie: 2,3 Milliarden für Wien durch Studenten“

ISR-Projektteam


Laufzeit


2013 bis 2014

Finanzierung


Beauftragter der Stadt Wien für Universitäten und Forschung