Im Fachbereich Biologie befassen wir uns damit, wie biologische Organismen Geräusche wahrnehmen und erzeugen. Derzeit konzentrieren sich alle unsere Arbeiten auf Tiere (einschließlich Menschen), obwohl die Akustik auch bei Pflanzen und Pilzen eine Rolle spielt. Während Hören und Vokalisieren im Tierreich weit verbreitet sind, kann die Art und Weise, wie Tiere das Gehörte interpretieren und welche Art von Geräuschen sie erzeugen, sehr unterschiedlich sein. Es gibt viele Faktoren, die diese Variation beeinflussen können, darunter Unterschiede in der Kognition, der akustischen Umgebung, den Kommunikationsbedürfnissen, der Physiologie und dem Grad der Sozialität einer bestimmten Art. Das Ziel unseres Fachbereichs besteht darin, zu beurteilen, wie diese Faktoren zusammenwirken, um das weitreichende akustische Verhalten zu fördern, das wir im gesamten Tierreich finden.
Leiterin: Marisa Hoeschele
Diese Gruppe verbindet Musik und Biologie, um die Ursprünge der Musik anhand von artenübergreifenden Studien zu untersuchen. Musik ist wie Sprache in allen Kulturen der Welt anzutreffen. Auch isolierte Kulturen haben Musik. Alle musikalischen Systeme teilen wichtige Parallelen wie die Verwendung diskreter Noten und einen gleichmäßigen Takt. Wir untersuchen auch andere Tiere, um zu verstehen, welche Aspekte der Musik einzigartig menschlich sind und warum Menschen diese Fähigkeiten entwickelt haben könnten. Im Einzelnen sind hier einige aktive Forschungsrichtungen der Gruppe aufgeführt:
Das Wellensittich-Labor wurde ursprünglich 2013 von Marisa Hoeschele in der Abteilung für Kognitionsbiologie (jetzt Abteilung für Verhaltens- und Kognitionsbiologie) an der Universität Wien gegründet. Seit April 2021 befindet sich das Wellensittich-Labor am Institut für Schallforschung der ÖAW.
Leiterin: Stöger-Horwath
Mammal Communication konzentriert sich auf die akustische Kommunikation von Säugetieren, insbesondere auf die Vielfalt akustischer Signale, entwickelte Wahrnehmungssysteme und die zugrunde liegenden kognitiven Fähigkeiten verschiedener Arten. Unsere Arbeit umfasst alle wesentlichen Themenkomplexe der Kommunikation, von der Schallproduktion bis zur Funktionsrelevanz kommunikativer Signale. Unser Ziel ist es, Mechanismen und selektive Wirkungskräfte zu verstehen, die bestimmte Signale, kognitive Stimmfähigkeiten und Kommunikationssysteme formen.
Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf vokalem Lernen (auch Stimmlernen genannt), wo wir einen bedeutenden Beitrag geleistet haben, indem wir zeigten, dass auch Elefanten in der Lage sind Laute zu erlernen, bzw. zu imitieren. Die Entwicklung des Sprechens und der Sprache von Menschen hängt maßgeblichen von unserer Fähigkeit einander zu imitieren ab.
Ziel der Forschung ist es, mithilfe eines artübergreifenden vergleichenden Ansatzes herauszufinden, welche Arten außer dem Menschen in welchem Umfang zum stimmlichen Lernen fähig sind. Trotz der Vielfalt vokalisierender Arten im Tierreich, wurde das vokale Lernen bisher nur bei acht Tiergruppen nachgewiesen, darunter eben uns Menschen, Fledermäuse, Wale, Robben, Elefanten und drei entfernt verwandte Vogelgruppen, darunter Singvögel, Papageien und Kolibris.
Darüber hinaus wollen wir das Potenzial für den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Entschlüsselung der Tierkommunikation erforschen und dieses Wissen auf Naturschutzbemühungen anwenden (z. B. Erforschung „intelligenter“ akustischer Überwachungssysteme).
Wir arbeiten mit vielen internationalen Einrichtungen und Forschern sowie Unternehmen zusammen, die unsere Forschung unterstützen.