Kurzbiografie

Yan Ma ist Doktorandin am Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde der Universität Wien unter der Leitung von Prof. Birgit Kellner. Seit September 2023 ist sie als DOC-Stipendiatin der OeAW am IKGA beschäftigt und arbeitet an einem Forschungsprojekt mit dem Titel „Controversies about the Buddhist Path to Liberation across India, China, and Tibet: Kamalaśīla's Vajracchedikāṭīkā and the Bsam yas Debate“, das auch Gegenstand ihrer Dissertation ist.

Das Projekt konzentriert sich in erster Linie darauf, die Beziehung zwischen der Vajracchedikāṭīkā (VChṬ), einem bisher wenig untersuchten schriftlichen Kommentar des einflussreichen indischen Mönchsgelehrten Kamalaśīla (ca. 740–800), und dem kontroversen Austausch zwischen indo-tibetischen und sino-tibetischen buddhistischen Traditionen, der oft als „Bsam yas-Debatte“ (ca. 792–794) bezeichnet wird, zu erforschen. Das Projekt zielt auf eine umfassende Untersuchung der VChṬ ab, wobei Kamalaśīlas „gradualistischer“ (tibetisch: rim gyis pa) Zugang zur Erleuchtung hervorgehoben wird, der in einer Synthese von Yogācāra- und Madhyamaka-Gedankengut als ein 18-stufiger Pfad zur Erlösung dargestellt wird. Das Projekt zielt darauf ab, dieses Werk im Kontext der Bsam yas-Debatte zu verstehen, und zu untersuchen, ob es eine systematische Ablehnung von Moheyans Position einer „augenblicklichen“ (tibetisch: [g]c[h]ig car pa) Erleuchtung darstellt. Diese Forschung wird im breiteren Rahmen des Projekts „Rationalität, Meditation und Erlösung im indischen Buddhismus: Kamalaśīla's Sūtrenkommentare im Kontext“ unter der Leitung von Prof. Birgit Kellner durchgeführt.