Kurzbiografie

Lobsang Yongdan, geboren und aufgewachsen in Tibet, begann bereits als Kind seine Ausbildung zum tibetischen buddhistischen Mönch im Kloster Kumbum, welche er 1992 am Buddhistischen College des Klosters abschloss. Danach studierte er in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien. Sein Doktorat schloss er im Oktober 2014 an der Universität Cambridge ab. Im Herbst 2016 war er als Visiting Postdoctoral Fellow am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin tätig. Anschließend, von Dezember 2016 bis November 2020, war er Mitglied der Forschungsgruppe „Social History of Tibetan Societies“ an der Abteilung für Mongolistik und Tibetstudien am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn, kofinanziert von der ANR (Agence nationale de la recherche, Frankreich) und der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft). Sein Schwerpunkt innerhalb des Projekts lag auf der Biografie von Lama Karpo (1835–1895), einem tibetischen Militärgeneral in Xinjiang.

Im Laufe seiner Ausbildung und seiner akademischen Karriere entwickelte Yongdan breit gefächerte Interessen. Er forscht zu Themen aus Feldern der Geistesgeschichte, sowie Buddhismus und Wissenschafts- und Medizingeschichte. Zu seinen Publikationen zählen Werke über die Übersetzung europäischer wissenschaftlicher Texte durch tibetische Lamas am Kaiserhof der Qing-Dynastie (1642–1911), darüber wie europäische Vorstellungen nach Tibet gelangten und wie diese Überlieferungen tibetische intellektuelle Traditionen beeinflussten. Ein weiteres Interesse von Yongdan gilt der Geschichte der Pocken in Tibet, ein Thema, zu dem er bereits publizierte und Vorträge an Universitäten und Forschungsinstituten hielt.

Yongdan ist am IKGA im Rahmen des vom ERC finanzierten Forschungsprojekts „The Dawn of Tibetan Buddhist Scholasticism (11th–13th c.)“ (TibSchol) tätig.