Kurzbiografie

Seit 2023 ist Zhouyang Ma, der in China geboren wurde, am IKGA als Postdoktorand im Rahmen des ERC-finanzierten Forschungsprojekts „The Dawn of Tibetan Buddhist Scholasticism (11th–13th c.)“ (TibSchol) tätig. Fasziniert von den innerasiatischen Kulturen und Religionen begann er sein Studium der Tibetologie im Jahr 2011. 2016 schloss er mit einem MA in Ostasienwissenschaften an der Columbia University ab, gefolgt von einem PhD in Inner Asian and Altaic Studies an der Harvard University im Jahr 2023.

Zhouyang Ma erforscht aktuell die reiche Vielfalt der buddhistischen Kultur im Tangut-Xia-Staat, auch bekannt als Xixia oder West-Xia (1038–227). In dieser historischen Periode konvergierten tibetische und chinesische buddhistische Traditionen im Tangut-Gebiet. Zhouyang Ma‘s Dissertation mit dem Titel „An Inner Asian Buddhist Revolution: The Rise of Tibetan Buddhism in the Tangut Xia State“ geht der Frage nach, wie die Tanguten zu den ersten Anhängern des tibetischen Buddhismus außerhalb des tibetischen Kernlandes wurden. Sein Forschungsinteresse gilt dem faszinierenden kulturellen Austausch zwischen tibetischen und tangutischen Buddhisten, dem komplizierten Wechselspiel zwischen Religion und Politik sowie den Praktiken der buddhistischen Scholastik im Tangut-Staat.

Neben seiner Forschungstätigkeit ist Zhouyang Ma ein erfahrener Pädagoge, der Sprachen und Kulturen unterrichtet und sich aktiv mit dem Studium der einschlägigen Pädagogik beschäftigt. Zu seinen Ausbildungsnachweisen gehören das Bok-Zertifikat für das Unterrichten von Sprache und Kultur sowie das Certificate of Distinction in Teaching der Harvard University. In den letzten Jahren hat er einerseits sein Wissen in allgemeinbildenden Kursen mit Schwerpunkt auf den chinesischen Klassikern und der buddhistischen Philosophie weitergegeben sowie andererseits klassisches Tibetisch unterrichtet. Derzeit arbeitet Zhouyang Ma an einem Einführungslehrbuch für die Tangutische Sprache.


Ausgewählte Publikationen

“Unveiling Gsang phu Madhyamaka Thought in Xixia: The Tangut Version of the Analysis of the Essence of Madhyamaka.” Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae 76, no. 2 (2023): 239–271. https://doi.org/10.1556/062.2023.00292.

“Subhāṣākīrti’s Sarvabhāṣāpravartana and Its Relevance to the Smra sgo,” in Histories of Tibet: Essays in Honor of Leonard W. J. van der Kuijp., edited by Kurtis R. Schaeffer, Jue Liang, and William A. McGrath, 387–402. New York: Wisdom Publications, 2023.

“Introduction to Speculative Thinking: A Hitherto Unknown Work of Maja Jangchup Tsöndrü (d. 1185, Tib. rMa bya Byang chub brtson ’grus) in Tangut Translation.” BuddhistRoad Papers 1.5. DOI: 10.46586/rub.br.244.221. https://omp.ub.rub.de/index.php/BuddhistRoad/catalog/book/244.

“The Nyāyabindu in Tangut Translation.” Journal of Indian Philosophy 49, no. 5 (December 2021): 779–825. https://doi.org/10.1007/s10781-021-09479-w.

“Xixia yi Zhengli chu yi zhi an chu tan” 西夏译《正理除意之暗》初探 [A Preliminary Analysis of the Tangut Translation of Tshad ma yid kyi mun sel]. Zhongguo zangxue/China Tibetology, no. 3 (August 2021): 138–145.