Kurzbiografie

Jonathan Samuels genoss eine traditionelle scholastische Ausbildung im tibetischen monastischen System und führt den Gelehrtengrad Geshe. Sein Masterstudium sowie sein Doktorat (2014) schloss er an der Universität Oxford ab. Für seine Dissertation forschte er über Aspekte der Gesellschafts- und Kulturgeschichte der Tamang, einer ethnischen Minderheit in Nepal. Nach seiner Promotion war er an der Universität Heidelberg und am Wolfson College (Universität Oxford) tätig.

Samuels‘ langjährige Aufenthalte in Asien innerhalb lokaler Gemeinschaften prägten seinen Zugang zur Erforschung der Vielschichtigkeit und Komplexität von Tradition. Seine Forschungsinteressen umfassen Bereiche aus den Feldern Geschichte, Anthropologie, Philosophie und Linguistik. Ein großer Teil seiner Forschung befasst sich mit buddhistischen scholastischen Texten, zuletzt mit Werken aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Dabei unternimmt er den Versuch, über deren religiösen und philosophischen Inhalt hinaus zu untersuchen, wie sich intellektuelle Entwicklungen auf die Herausbildung institutioneller Praktiken, die Bildung von Gemeinschaften und letztendlich die Gesellschaft selbst auswirkten. Zusätzlich zu seiner Forschung zur Geschichte der monastischen Ausbildung und der Entwicklung tibetischer Tradition der Scholastik, hegt er ein Interesse an der Sozialgeschichte des Hochlandes von Tibet und benachbarten Regionen, insbesondere der Gesellschaftsgeschichte ethnischer Minderheiten in Nepal.

Samuels ist am IKGA im Rahmen des vom ERC finanzierten Forschungsprojekts „The Dawn of Tibetan Buddhist Scholasticism (11th–13th c.)“ (TibSchol) tätig.