Kurzbiografie

Nina Mirnig studierte Orientalistik/Sanskrit an der Oxford University (BA 2004, M.St. 2005, D.Phil. 2010). Nach Abschluss ihres Doktoratsstudiums war sie Postdoc am Institute for Indian Studies an der Universität Groningen, Gonda Fellow am International Institute for Asian Studies in Leiden und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Cambridge University. Sie kam 2015 ans IKGA und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen der FWF-Projekte „Visions of Community“ (SFB F42-G18) und „Śivaliṅga Worship on the Eve of the Tantric Age“ (P-27838-G15) tätig. Seit 2019 hat sie als Postdoc eine Elise-Richter-Stelle inne und leitet ein Forschungsprojekt zur religiösen, kulturellen und politischen Landschaft des frühmittelalterlichen Nepal (FWF V 755-G). 2020 wurde sie zum Mitglied der Jungen Akademie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Ihre Forschungsinteressen umfassen die Literatur, Rituale, Geschichte und Verbreitung des frühen Shivaismus und der tantrischen Traditionen, die Kulturgeschichte des frühmittelalterlichen Nepal, sowie die Epigrafik Südasiens. Sie hat eine Monografie zur Entstehung und Entwicklung von shivaitischen tantrischen Bestattungsritualen und Formen der Ahnenverehrung veröffentlicht (Mirnig 2018) und bereitet eine kritische Ausgabe und Übersetzung der für den frühen Shivaismus zentralen Schrift Śivadharmaśāstra, Kapitel 1-5 und 9 vor, einschließlich einer einführenden Studie zu sozio-religiösen Aspekten und Verehrungspraktiken früher shivaitischer Gemeinschaften. Ihr aktuelles Projekt widmet sich der Rezeption und Entwicklung der Sanskrit-Kultur und Hindu-Traditionen im frühmittelalterlichen Nepal, mit einem Fokus auf die Dokumentation und Analyse der Sanskrit-Steininschriften der Licchavi-Periode (ca. 5.–8. Jh. u. Z.) im Kathmandu-Tal. Methodisch widmet sie sich auch der Entwicklung interdisziplinärer Ansätze, die textbasierte philologische Studien mit Archäologie und Kunstgeschichte verbinden.

An der Universität Wien unterrichtet Mirnig Kurse zu den Themen Shivaismus, Tantra und südasiatische Epigraphik. Sie ist am Editorial Board der interdisziplinären Zeitschrift Medieval Worlds und Vorstandsmitglied der Sammlung de Nobili – Arbeitsgemeinschaft für Indologie und Religionsforschung (Universität Wien). Weiters ist sie beitragende Autorin für das Wörterbuch zur Terminologie hinduistischer Tantren (Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften).


Monografie

Nina Mirnig, 2018
Liberating the Liberated: Early Śaiva Tantric Death Rites. With Editions and Annotated Translations of Selected Passages of the Svāyambhuvasūtrasaṃgraha, Sarvajñānottara, Kiraṇa, and Jñānaratnāvalī. (BKGA 96.) Wien: VÖAW, 2018.
 


Sammelbände

Nina Mirnig, Marion Rastelli, Vincent Eltschinger (eds.), 2019
Tantric Communities in Context. (BKGA 99.) Wien: VÖAW, 2019 (download PDF [open access] or order online).

Natasja Bosma, Nina Mirnig (eds.), 2013
Epigraphical Evidence for the Formation and Rise of Early Śaivism. (Special Issue of the Indo-Iranian Journal 56:3/4.) Leiden: Brill, 2013.

Nina Mirnig, Peter Daniel Szanto, Michael Williams (eds.), 2013
Puṣpikā: Tracing Ancient India through Texts and Traditions. Contributions to Current Research in Indology. Oxford: Oxbow Books, 2013.


Ausgewählte Aufsätze