Datenvermeidung in der Praxis – Individuelle und gesellschaftliche Verantwortung

Im Unterschied zur Offline-Welt hinterlässt jede Regung in der Online-Welt digitale Spuren, die gespeichert, gesammelt, kombiniert und ausgewertet werden können. Daraus lassen sich umfassende Informationssammlungen bilden, die nicht nur Auskunft geben, mit wem man kommuniziert und wo man sich aufgehalten hat, sondern auch persönliche Interessen, politische Einstellungen oder sexuelle Vorlieben preisgeben können. Sind diese Daten einmal digital erfasst, so bleiben sie für sehr lange Zeiträume zugreifbar und auswertbar. Damit sind vielfältigen Ge- und Missbräuchen Tür und Tor geöffnet, wobei die Grenzen zwischen diesen beiden Kategorien fließend sind. Angesichts der zunehmend unmerkbaren und daher nicht bewussten Erhebung von Daten, der Weitergabe und Nutzung in anderen Kontexten, und der Zeitspanne, die zwischen Erhebung und Auswertung liegt, werden klaren Vorgaben der Zweckbestimmung meist nicht einzuhalten sein. Aus der Sicht des Datenschutzes spielt deshalb die Datenvermeidung eine zentrale Rolle für die Wahrung der Privatsphäre. Allerdings stoßen die individuellen Bemühungen oft auf Grenzen.

Die Studie zeigte die Grenzen individueller Verantwortlichkeit auf und identifizierte damit jene Felder, in denen Interessensvertretungen, die Politik und die Industrie gefordert sind, um zwingende oder freiwillige Vereinbarungen zum Schutz der Privatsphäre zu treffen. Dabei wurden die Problemfelder private Internetnutzung, Data Mining und Bürgerkarte im Detail untersucht und konkrete Empfehlungen entwickelt und Handlungsbedarf für die Politik in diesen Bereichen aufgezeigt.

Laufzeit

02/2002 - 06/2002

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