Konsumentenkarten – Neue Technologien – Neue Probleme?

Weltweit nimmt die Verbreitung von bargeldlosem Zahlungsverkehr und Formen des Kaufs auf Kredit zu. Instrumente dafür sind vor allem Plastikkarten verschiedener Ausführung.

In ihrer einfachsten Form ermöglicht eine Hochprägung die Übertragung der Daten von der Karte auf Papierbelege; diese Technik verwenden die auch in Österreich immer stärker verbreiteten Kreditkarten. Im Zuge der stärkeren Diffusion elektronischer Abrechnungssysteme im Dienstleistungsbereich wurden solche Karten zusätzlich mit einem Magnetstreifen ausgestattet, wodurch die Informationen elektronisch verarbeitet werden können. Eine Kombination von Plastikkarte mit Hochprägedruck und Magnetstreifen ist heute die am weitesten verbreitete Konsumentenkarte. Die technologische Entwicklung hat neue Kartenarten mit wesentlich erweiterten Anwendungsmöglichkeiten entwickelt, als Beispiele werden die einen Mikrochip integrierende "smart-card" und die optische "laser-card" genannt.

Infolge der unzureichenden legistischen Regelung des gesamten Bereichs muß der Begriff "Konsumentenkarte" zunächst definiert und thematisch abgegrenzt werden. Zur Abschätzung der Einsatzmöglichkeiten und der zu erwartenden Auswirkungen werden die in Frage kommenden Technologien (Kartenarten, Schreib- und Lesegeräte) sowie technologische Alternativen und komplementäre Technologien beschrieben, die den Einsatz der Kartensysteme effizienter machen und die Auswirkungen wesentlich beeinflussen.

Unter den Begriff "Konsumentenkarten" fallen alle an Endverbraucher ausgegebenen Karten, die zur Identifikation des Konsumenten bzw. der bargeldlosen Bezahlung von Waren und Leistungen dienen. Der international beobachtbare Trend zur stärkeren Elektronisierung bedient sich der Karten, die ein wichtiges Medium im Zahlungsverkehr mit den Konsumenten darstellen. Die Grundkategorien Debit-, Kredit-, Kunden- und Wertkarten wurden in ihrer Bedeutung für Österreich analysiert. Dabei zeigten sich unterschiedliche Auswirkungen auf die Konsumenten. Durch die zunehmende Elektronisierung der Abrechnungsvorgänge, vor allem in der Verknüpfung mit Warenwirtschaftssystemen, ergeben sich ganz neue Potentiale der Konsumenten-Beobachtung, die aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht unproblematisch erscheinen. Durch die im internationalen Vergleich noch recht geringe Verbreitung von Kredit- und Kundenkreditkarten konnten signifikante Auswirkungen auf die Verbraucherverschuldung nicht festgestellt werden. Die nicht vorhandene Einbindung von Konsumenten(vertretern) in die Systemgestaltung läßt auch für die Zukunft ein Ungleichgewicht in der Beachtung der Interessen von Anbietern und Benutzern erwarten.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie mündete in eine Darstellung von Handlungsoptionen und die Erstellung eines Maßnahmenkataloges für die politischen Entscheidungsträger.

Die Projektergebnisse wurden als Buch veröffentlicht.

Laufzeit

01/1990 - 03/1992

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