ARI Guest Talk: 12. Juni 2023
Menschen sind unglaublich empfindlich für interaurale Zeitdifferenzen (ITDs) bei niedrigen Frequenzen (<1500 Hz), und diese frequenzspezifischen Hinweise tragen den größten Teil der Informationen, die bei der Lokalisierung von Schall in der horizontalen Ebene verwendet werden. In diesem Vortrag werden neue Untersuchungen zu den Problemen erörtert, die bei der ITD-Codierung für Cochlea-Implantat-Träger auftreten, und warum sie nicht die ITD-Empfindlichkeit erreichen können, die beim akustischen Hören auftritt. Außerdem werden neue Studien mit akustisch hörenden Personen besprochen, deren Daten uns dazu veranlassen, die grundlegenden binauralen Modelle zu überdenken, die sich mit der Kodierung tieffrequenter ITDs befassen.
Matthew Goupell ist Professor in der Abteilung für Hör- und Sprachwissenschaften an der Universität von Maryland. Er erwarb einen B.S. in Physik und Mathematik am Hope College in Holland, MI (2001) und einen Doktortitel in Physik an der Michigan State University (2005). Er verbrachte drei Jahre als Post-Doc an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, und zwei Jahre als Post-Doc an der University of Wisconsin - Madison, wo er die auditive Wahrnehmung und das räumliche Hören bei beidseitigen Cochlea-Implantat-Trägern erforschte. Seine derzeitige Forschung konzentriert sich auf binaurales Hören, die Auswirkungen des Alterns auf die zeitliche Verarbeitung und Cochlea-Implantate, wobei er psychoakustische und objektive Messungen (Computertomographie-Scans, elektrophysiologische Messungen) kombiniert.
Der Vortrag ist auf Englisch.