10. Kommunikationswissenschaftliche Tage, 11.&12. November 2004, Europäische Kommission – Vertretung in Österreich, 1010 Wien

Der Europäisierung von Ökonomie und Politik – so eine gängige These – sei bislang noch keine gleichwertige Europäisierung von Öffentlichkeit gefolgt. Defizite europäischer Öffentlichkeit gelten als Hemmnisse im europäischen Integrationsprozess und als Ursachen europäischer Demokratiedefizite. Denn Öffentlichkeit soll Informationsvermittlung, Meinungsbildung sowie Kontrolle und Kritik ermöglichen und zur gesellschaftlichen Integration beitragen.

Da sich Öffentlichkeit vor allem als mediale Öffentlichkeit konstituiert, stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von medialem Wandel und europäischer Öffentlichkeit. Der Übergang zur Informationsgesellschaft, der durch technischen Fortschritt, Liberalisierung, Kommerzialisierung, Globalisierung, Konvergenz und durch Formen elektronischer Demokratie geprägt wird, bringt Veränderungen der medientechnischen, -ökonomischen und -politischen Strukturbedingungen von Öffentlichkeit. Die Fragen wie sich medialer Wandel auf Medienzugang, Medieninhalte, Themenselektion und -rezeption auswirkt, wie die Herausbildung von europäischer Öffentlichkeit dadurch beeinflusst wird, und welche medienpolitischen Steuerungsoptionen sich zur Förderung europäischer Öffentlichkeit anbieten, sind daher zentral für die Entwicklung europäischer Öffentlichkeit.

Die Beiträge im Rahmen der 10. Kommunikationswissenschaftlichen Tage bieten einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung zur Bedeutung, Entstehung und den Strukturbedingungen europäischer Öffentlichkeit.

Veranstalter


Österreichische Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft (ÖGK); Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien (IPKW); Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ITA)