Text: Silvia Dallinger

Der ‚Österreichische Katholikentag‘ 1983 wurde zwischen dem 9. und 11. September gefeiert. Er stand unter dem Motto „Hoffnung leben – Hoffnung geben“. Das eigens zu diesem Anlass kreierte Symbol bestand aus einem Anker und einem Kreuz als Zeichen der Hoffnung. Der Besuch von Papst Johannes Paul II. vom 10. bis 13. September war der Höhepunkt der zahlreichen religiösen Veranstaltungen.

Dass die katholische Kirche – wie schon in den früheren Jubiläumsjahren 1883 und 1933 – eine zentrale Erinnerungsfunktion an 1683 übernahm, hatte bereits im Vorfeld des Katholikentages für Diskussionen gesorgt. Man befürchtete, dass die glorifizierte Niederschlagung der ‚Bedrohung aus dem Osten‘ von 1683 alte Feindbilder wiederbeleben und für den Kampf gegen die sozialistischen, offiziell als atheistisch eingestuften Regime der ‚Ostblock-Staaten‘ instrumentalisiert werden könnte. Wie sich aber zeigte, wurden historisch- politische Probleme auf den Katholikentagsveranstaltungen nur am Rande berührt. Im Vordergrund standen vielmehr Themen wie Völkerverständigung, Versöhnung und Friede durch eine Neubesinnung auf die gemeinsame christliche Vergangenheit und Zukunft Europas.