Wien – anders und mehr.sprachig: Eine soziolinguistische Erhebung von Sprachkompetenzen, Sprachgebrauch und Spracheinstellungen von Wiener:innen

Der aktuelle öffentliche und politische Diskurs zu Mehrsprachigkeit in Österreich fokussiert primär die sogenannten „neuen“, allochthonen sprachlichen Minderheiten und deren Sprachen. Ihre Legitimität wird verhandelt, indem die Sprachen von Migrant:innen und ihren Nachkommen ausschließlich in Relation zu ihren Deutschkenntnissen gesetzt werden. Letztere werden häufig als nicht ausreichend dargestellt, um individuellen Erfolg im österreichischen Bildungssystem und/oder am Arbeitsmarkt zu ermöglichen, wodurch wiederum die Integration in die österreichische Gesellschaft ge- oder verhindert werde. Dergestalt definiert dieser Diskurs auch das primäre Handlungsfeld der österreichischen Sprach(en)politik. Mehrsprachigkeit und die Kenntnis anderer Sprachen als Deutsch werden – abgesehen von den im österreichischen Schulsystem verankerten Fremdsprachen – nicht wertgeschätzt.

Dieser Fokus spiegelt sich auch in der Erhebung demographischer Daten zu Sprachkenntnissen z. B. durch die Statistik Austria. Darüber hinaus hat sich die Gruppe der Migrant:innen und ihrer Nachkommen als schwierig in sozialwissenschaftlichen Umfragen erreichbar erwiesen. Daher ist kaum etwas über die Sprachkompetenzen, den Sprachgebrauch und die Spracheinstellungen der Angehörigen der „neuen“ Minderheiten in Österreich und speziell in Wien bekannt.

Das Projekt wird von der Stadt Wien (MA 7) gefördert.


Laufzeit: 1. Oktober 2023 - 30. September 2024

Projektleitung: Agnes Kim

Projektmitarbeiterin: Rebecca Stocker