Wissenschaftshistorische und wissenschaftstheoretische Reflexion der linguistischen Forschung zur deutschen Sprache in Österreich

Den Gegenstand dieses Forschungsschwerpunktes bildet die kritische, wissenschaftshistorisch bzw. wissenschaftstheoretisch und wissenssoziologisch ausgerichtete Reflexion und Kontextualisierung der linguistischen Forschung zur deutschen Sprache in Österreich (Schwerpunkt: Zweite Österreichische Republik). 

Vor dem Hintergrund operativ-konstruktivistischer und historisch-epistemologischer Ansätze wird dabei (sprach-)wissenschaftliches Wissen als im Rahmen entsprechender sozialer Praxen (re-)produzierte, respektive institutionell reifizierte Konvention betrachtet. Demzufolge sagt linguistisches Wissen nichts aus über eine beobachterunabhängige, „objektive“ (Sprach-)Wirklichkeit, reflektiert bzw. indiziert jedoch gesellschaftliche, politische, ideologische u. a. Aspekte seiner Produktion und Emission.

Im Fokus stehen dabei einerseits die traditionelle, philologische Dialektforschung in Österreich und andererseits die aus verschiedensten linguistischen Blickwinkeln betriebene Forschung zu einem „österreichischen (Standard-)Deutsch“.

 

Leitung: Manfred Glauninger

 

Projekt

„Österreichische Dialektkartographie 1924–1956. Digitalisierung, Kontextualisierung, Visualisierung“ [abgeschlossen]

 

Dissertationen

Jan Zimmermann: „Die Verräumlichung der Sprache. Mundarten zwischen Visualisierung, Repräsentation und Expansion in der deutschen Dialektologie von 1913 bis 1965“ [Abschluss: voraussichtlich 2023]

Katja Maierhofer: „Sprachwissenschaft als Ideologie. Zur erkenntnistheoretisch perspektivierten (Selbst-)Reflexion linguistischer Wissensproduktion (am Beispiel der österreichischen Germanistik nach 1945)“ [Abschluss: voraussichtlich 2023]

Anastasia Baillie-Spegalskaya: „Austrian German and the Soviet Occupation Power 1945–1955. On Language Ideology and Language Policy in the Early Phase of the Second Austrian Republic” [Fakultätsöffentliche Präsentation: Dezember 2022]

 

Masterarbeiten

Anastasia Spegalskaya: „Der Beitrag der sowjetischen (russisch-marxistischen) Forschung zur Bildung der Theorie sprachlicher ‚Plurizentrik‘ und zur Konzipierung des ‚österreichischen Deutsch‘ am Beispiel von Elise Riesel“ 

Klemens Wagner: „Dialektologisches Wissen im biographischen Kontext. Eine wissenschaftshistorisch akzentuierte Analyse des ‚Dialektatlas Österreichs und seiner Nachbarländer‘ von Eberhard Kranzmayer“  [abgeschlossen]