Es existieren aktuell keine rezenten, empirisch belastbaren und linguistisch fundierten Daten zur Mehrsprachigkeit der österreichischen Bevölkerung. Die fragmentarischen Informationen, die vorliegen, stammen aus staatlich organisierten Erhebungen (z. B. Volkszählungen – nur bis 2001 –, Schulstatistiken). Die in solchen gestellten Sprach(en)fragen sind jedoch teils historisch belastet und – nicht nur daher – aus soziolinguistischer Perspektive problematisch. Das im Rahmen der ÖAW-Themenplattform „Mehrsprachigkeit in der Wissenschaft“ von 2022–2023 finanzierte Projekt „Aspekte der (Mehr-)Sprachigkeit in Österreich“ möchte unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Alexandra N. Lenz und Univ.-Prof. Mag. Dr. Stefan Michael Newerkla mittels einer für die österreichische Wahlbevölkerung repräsentativen Erhebung dieses Desiderat füllen.

Mit der Zielsetzung, die (Mehr-)Sprachigkeit der österreichischen Bevölkerung multidimensional in Bezug auf die Parameter Kompetenz, Gebrauch und Spracheinstellungen nachzuzeichnen, fokussiert die Umfrage dementsprechend besonders folgende Aspekte:

  • innere und äußere Mehrsprachigkeit im Kontext der vielschichtigen Sprach(en)landschaft Österreichs
  • historische und rezente Dimensionierung von Mehrsprachigkeit, wie sie seit Jahrhunderten auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen für Österreich prägt
  • Berücksichtigung unterschiedlicher domänenspezifischer Ansätze in Bezug auf Parameter wie Spracherwerb bzw. Sprachgebrauch
  • erstmaliger Einbezug von attitudinalen Komponenten (Spracheinstellungen) auf österreichweiter, repräsentativer Basis

Die Ergebnisse der Repräsentativerhebung werden einen wichtigen Interpretationskontext für soziolinguistische Untersuchungen zu (Mehr-)Sprachigkeit in Österreich liefern und überdies Potential für sprach(en)- wie bildungspolitische Implikationen aufweisen.

 

Team der Repräsentativerhebung