Mit ihren Produktionen, die vor allem sentimentaler und melodramatischer Natur waren, nahm die Wien-Film eine Sonderstellung in der Filmindustrie im Dritten Reich ein. Die Tatsache, dass sich umfangreiche Produktionsartefakte dieses Studios erhalten haben, ermöglicht seine systematische Erforschung.
Angesichts der Fülle der Quellen geschieht die Aufarbeitung in mehreren Modulen und in einer disziplinären und institutionellen Zusammenarbeit – zwischen dem Filmarchiv Austria, das die Materialsammlung besitzt und verwaltet, und dem Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen der ÖAW.
Das erste Modul des Projekts besteht in der Erstellung einer digitalen Datenbank, die alle vorhandenen Informationen in eine umfassende Filmografie überführt, die im weiteren Schritt in die Nachzeichnung der Firmengeschichte münden wird. Parallel dazu steht die nahezu lückenlos erhaltene filmmusikalische Hinterlassenschaft des Studios in Form von Notenmaterial im Zentrum des analytischen Interesses.
Mit der Publikation der Forschungsergebnisse zur Firmengeschichte der Wien-Film und deren Musik sollen Erkenntnisse über die Filmproduktion während des Nationalsozialismus zur Verfügung gestellt werden, die im akademischen, aber auch in einem öffentlichen Bereich zu einem mündigen Umgang mit Medien anleiten – historischer wie gegenwärtiger.
Projektleitung und Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Stefan Schmidl
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Marlene Peterlechner, BA
Timur Sijaric, BA BA MA
Laufzeit
Jänner 2018 – Jänner 2021
Finanzierung
Einzelprojekt:
P 30919-G26
Partner