Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu, ein neues Weltraumjahr steht vor der Tür.

Ein Rückblick

Gleich zu Beginn des Jahres 2022 wurde die frohe Botschaft verkündet, dass das IWF an einer neuen NASA-Mission beteiligt ist: Mit HelioSwarm will das IWF dem Geheimnis des Sonnenwindes auf die Spur kommen.

BepiColombo näherte sich im Juni zum zweiten Mal dem Merkur, um erneut Daten aus seiner Umgebung zu sammeln und sich auf die Hauptmission vorzubereiten.

Drei Missionen mit IWF-Beteiligung haben es in die Top 5 der neu auszuwählenden  „Medium-size (M) Mission“ der ESA geschafft.

Mit Hilfe von JWST konnte erstmals Schwefeldioxid in der Atmosphäre eines Exoplaneten nachgewiesen werden und bei der Beobachtung des Planetensystems um Kepler-138 mit Hubble und Spitzer wurde ein Ozeanplanet entdeckt.

2022 wurden 150 wissenschaftliche Artikel publiziert, 28 mit Erstautor:innen vom IWF. ESA, EU, FFG und FWF genehmigten sieben neue Projekte für die nächsten Jahre.


Auszeichnungen und neue Wege

Unseren (ehemaligen) Mitarbeitern wurden unterschiedliche Auszeichnungen und Funktionen zuteil. Christian Möstl erhielt einen ERC Consolidator Grant und leitet nun das neue Austrian Space Weather Office der ZAMG in Graz. Martin Reiss wurde von der Kleinen Zeitung in der Kategorie Wirtschaft und Forschung zum Kopf des Jahres aus der Süd- und Weststeiermark gewählt und ist inzwischen am Goddard Space Flight Center der NASA tätig. Der langjährige IWF-Direktor Wolfgang Baumjohann wurde als Klassenpräsident in das neue ÖAW-Präsidium gewählt. Oliver Herbort und Dominic Samra verteidigten erfolgreich ihre Doktorarbeiten an der University of St Andrews zum Thema „Atmospheres of Rocky Exoplanets“ bzw. „Mineral Snowflakes on Exoplanets and Brown Dwarfs“. Die Planetary and Solar System Sciences (PS) division der EGU verlieh Patrick Barth den „2022 Outstanding Student and PhD candidate Presentation (OSPP) Award“.
 

Veranstaltungen

Nach vierjähriger Pause fand die Lange Nacht der Forschung (LNF) am 20. Mai endlich wieder als Präsenzveranstaltung statt und lockte knapp 1000 Personen an 13 Stationen in der Schmiedlstraße und am Lustbühel. Der nächste Termin steht bereits fest: 24. Mai 2024.

Das Highlight im Veranstaltungskalender war unser Geburtstagsfest, das unter dem Titel 50 Jahre IWF Graz rund 150 Personen – darunter den zukünftigen Nobelpreisträger Anton Zeilinger – versammelte, um ein halbes Jahrhundert Weltraumforschung in Graz zu feiern. IWF-Direktorin Christiane Helling eröffnete im Rahmen der Veranstaltung das neue Nachwuchsprogramm YRP@Graz und Schüler:innen der Modellschule Graz präsentierten eine Ahnengalerie der besonderen Art.

Die Errungenschaften und Zukunftsvisionen des IWF wurden anlässlich dieses Jubiläums in einem 7,5-minütigen Film zusammengefasst und vom 18. Dezember 2021 bis 11. September 2022 in der Sonderausstellung MISSION POSSIBLE! gezeigt, die von 15.514 Personen, darunter 4.000 Schüler:innen besucht wurde. Aus den 299 eingeworfenen Boarding-Pässen wurden zwei Hauptgewinner:innen gezogen, die vor kurzem an die beiden IWF-Standorte eingeladen wurden.

Im Sommer bekamen wir hohen Besuch von Wissenschaftsminister Martin Polaschek und ÖAW-Präsident Heinz Faßmann.

Während des gesamten restlichen Jahres informierten in der neuen IWF-Kolloquiums- und Seminarreihe jeden Donnerstag internationale und lokale Vortragende über aktuelle Forschungsthemen und wissenschaftliche Ergebnisse. Wer einen Vortrag versäumt hat, kann ihn auf unserem Youtube-Kanal nachhören.


Das IWF in den Medien

Viele Medienanfragen erreichten das IWF. Eine kleine Auswahl an Radio- und TV-Auftritten sowie Zeitungsberichten ist in unserem Medienspiegel nachzulesen.

Unseren Weltraumblog im Standard bedienten Manuel Scherf, Ludmila Carone und Martin Volwerk.

Zahlreiche Social-Media-Beiträge wurden auf Twitter und LinkedIn verbreitet. Auf Facebook berichtete die ÖAW über die Aktivitäten ihrer Institute, zuletzt auch über das IWF.
 

Vorschau in das neue Jahr

2023 fiebert das IWF drei (!) Missionsstarts (inklusive Launch Partys) entgegen: JUICE im April, Macao Science 1 im Juli und CSES-2 im November.

Im Februar startet die neue YRP-Ausschreibung, die drei neue Doktoranden nach Graz bringen wird. Ein Überblick über die nächsten Projekte folgt in Kürze auf der YRP@Graz-Webseite.

Die Forschung am IWF wird regelmäßig von einem Scientific Advisory Board (SAB) evaluiert. Die nächste SAB-Sitzung findet am 24. und 25. April statt.

BepiColombo fliegt am 20. Juni ein drittes Mal am Merkur vorbei (insgesamt sind es 1 x Erde, 2 x Venus, 6 x Merkur; Ankunft ist im Dezember 2025).

Die fünf Vorschläge für die nächste „Medium-size Mission“ der ESA werden auf drei reduziert, das IWF bleibt hoffentlich weiterhin im Rennen.

Die STEIERMARK SCHAU widmet sich vom 29. April bis 5. November der "Vielfalt des Lebens". Der mobile Pavillon wird als Teil der Ausstellung unter dem Titel "Atmosphären - Klima, Kunst und Kosmos" gemeinsam mit den IWF-Exoplanetenforscher:innen einen Blick auf die Vielfalt außerhalb des Sonnensystems werfen.

Bei der Sommerschule Alpbach wird sich vom 11. bis 20. Juli unter dem Titel "Exoplanets: Understanding alien worlds in diverse environments" alles um extrasolare Welten drehen.

Der IWF-Veranstaltungskalender bietet bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Kolloquien und Seminare und auch auf die URANIA-Vortragsreihe, die im letzten Trimester vom IWF zum Thema James Webb Space Telescope und andere Expeditionen im All gestaltet wird.


In diesem Sinne wünscht das IWF ein

Frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr

mit vielen spannenden Weltraumabenteuern, die noch warten.