Wie kommen die NutzerInnen von Niedrigstenergiegebäuden mit diesen zum Teil extremen Konstruktionen in der Praxis zurecht?
Moderne Bürogebäude können heute so gebaut werden, dass sie im laufenden Betrieb einen extrem geringen Energieverbrauch aufweisen. Aber wie kommen die NutzerInnen mit solchen zum Teil extremen Konstruktionen in der Praxis zurecht? Das Projekt identifiziert Einflussfaktoren, die zu mehr Zufriedenheit der NutzerInnen beitragen und sie so zur optimalen Benutzung motivieren.
Besonderer Wert wird auf Gender- und Diversitätsfragen gelegt. Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Nutzertypen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, unterschiedlicher gesundheitlicher Bedürfnisse oder kultureller Zugehörigkeit werden hinterfragt. Die im Projekt erarbeiteten Vorschläge unterstützen besonders Facility-ManagerInnen von Dienstleistungsgebäuden in ihrer Arbeit und helfen, verschiedenste Bedürfnisse bei zukünftigen Planungsprozessen für Gebäude und Haustechnik zu berücksichtigen.
Durch qualitative Inerviews mit den NutzerInnen werden Einflussfaktoren, die sich auf persönlicher und organisatorischer Ebene auf das Verhalten und die Zufriedenheit der NutzerInnen auswirken, erfasst. In mehreren exemplarischen Gebäuden, wie z.B. der ENERGYbase in Wien, wird dadurch ein deutliches Bild von Verhaltensweisen und deren Auswirkung auf den Gebäudebetrieb gezeichnet. Dann wird durch sogenannte agentenbasierte, soziale Simulation der Einfluss von Einstellungen, Wissen, Entscheidungsstrukturen und die gegenseitige Beeinflussung von NutzerInnen auf das resultierende kollektive Verhalten und seine Auswirkung auf den Gebäudebetrieb modelliert.
Zum Schluss werden die Ergebnisse der NutzerInnenbefragung und der Simulation von ExpertInnen, Facility ManagerInnen und GebäudebetreiberInnen sowie ihre bisherigen Erfahrungen mit “Good Practice” in Workshops und Interviews bewertet und diskutiert. Die Empfehlungen für GebäudeplanerInnen, Bauträger, HaustechnikerInnen und Facility ManagerInnen sollen mittels eines Webtools angeboten werden. Dies umfasst:
This paper aims to improve our knowledge of energy use and well-being in energy efficient office buildings. It explores the interrelations between forms and patterns of energy use on the one hand and user satisfaction, comfort, and well-being on the other hand. Findings are derived from qualitative and quantitative data collected in a recently finished research project in Austria. Fieldwork consisted of two qualitative case studies as well as an online-based survey amongst users of energy efficient office buildings. In addition, secondary data from energy-monitoring research was used to underpin the analysis. The results show that extremely low levels of energy use in office buildings can be aligned with high levels of well-being. Based on empirical findings the paper argues that both well-being and energy performance in office buildings are the result of a complex, on-going and intertwined process that involves various material and social elements.
-> Energy-efficient design principles have recently become more popular in office buildings.
-> So far, there is little research on how the various measures for extremely low energy consumption affect the well-being of building users.
-> Preliminary results of an ITA study show that people working in the surveyed office buildings are very satisfied with the indoor climate and other workplace conditions even at ultra-low en- ergy consumption.
-> Neue Überwachungstechnologien ermöglichen immer tiefere Einblicke in das Leben eines jeden Einzelnen von uns.
-> Sicherheitsmaßnahmen greifen mehr und mehr auf Überwachung zurück, mit dem Argument, dass ein Mehr an Sicherheit eben Eingriffe in Grundrechte erfordere.
-> BürgerInnen sehen dies differenzierter: Der Einsatz von Überwachungstechnologien wird nicht per se abgelehnt, aber kritisch gesehen und sollte daher prinzipiell begrenzt, strikt reguliert und kontrolliert werden.
-> Der Datenschutz sollte verbessert werden, auch bei Sicherheitstechnologien. Außerdem sollte Sicherheit eine öffentliche Aufgabe bleiben und die sozialen Wurzeln von Unsicherheit müssten bekämpft werden.
02/2012 - 12/2013