Die Vigil-Mission der ESA soll in den späten 2020er Jahren einen Satelliten am fünften Lagrange-Punkt positionieren, der der Erde auf ihrer Umlaufbahn um 60 Grad nacheilt. Ziel der Mission ist die kontinuierliche Beobachtung der Sonne und insbesondere des Raums zwischen Erde und Sonne von der Seite, um Messdaten für operative Weltraumwetterdienste zu liefern.

Der Begriff Weltraumwetter bezieht sich auf die Umweltbedingungen im Weltraum, die von der Sonne und dem Sonnenwind beeinflusst werden. Diese Bedingungen können verschiedene Auswirkungen auf technische Systeme im Weltraum und auf der Erde haben. Das Weltraumwetter ist typischerweise durch Phänomene wie Sonneneruptionen, koronale Massenauswürfe (CMEs), geomagnetische Stürme und Sonnenwindschwankungen gekennzeichnet. Diese Ereignisse können unter anderem den Betrieb von Satelliten, die GPS-Navigation, Stromnetze und die Funkkommunikation beeinträchtigen. Das Verständnis und die Überwachung des Weltraumwetters sind wichtig, um sowohl weltraum- als auch bodengestützte Technologien und Infrastrukturen zu schützen.

Vigil soll mit seinen Messdaten die Genauigkeit der Weltraumwettervorhersage und die Zuverlässigkeit der ereignisbasierten Warnungen bei Sonnenereignissen erheblich verbessern.

Die wissenschaftlichen Messgeräte auf Vigil setzten sich aus Sensoren zusammen die einerseits die Sonne und die direkte Verbindungslinie zwischen Sonne und Erde von der Entfernung beobachten und andererseits das Magnetfeld und Plasma-Zusammensetzung in der direkten Umgebung des Satelliten messen.

Das IWF unterstützt das Imperial College London (ICL) bei der Bereitstellung des Fluxgate-Magnetometers zur Messung des Magnetfelds von sehr niedrigen Frequenzen bis etwa 60 Hz für die Überwachung des Sonnenwinds sowie für die Erkennung und Charakterisierung von Hochgeschwindigkeits-Sonnenwindströmen. Die Hauptverantwortung des IWF liegt in der Herstellung und dem Test der Stromversorgungseinheit sowie der Kalibrierung des Instruments vor dem Start.

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