Das Forschungsprogramm Earth System Sciences (ESS), ein von der ÖAW durchgeführtes Programm des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, zielt auf die Erforschung des Systems Erde ab. Im Rahmen von Ausschreibungen werden Forschungsprojekte gefördert, die dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. ESS will dadurch Lücken in der österreichischen Förderungslandschaft schließen, etwa hinsichtlich interdisziplinärer Projekte, Projekte der Langzeitforschung sowie der Pionierforschung. Die drei thematischen Ausrichtungen des ESS-Programms sind die von drei Nationalkomitees verwalteten Bereiche Global Change, Geo/Hydro-Sciences sowie UNESCO Man and the Biosphere.

Aktuelle Ausschreibung

ESS call 2025

 

Nationalkomitees

Die drei Nationalkomitees setzen sich zusammen aus renommierten Wissenschaftler/innen sowie Vertreter/innen von Ministerien und Länderorganisationen. Sie koordinieren die Forschungsaktivitäten, beobachten die österreichische Forschungslandschaft, analysieren den Forschungsbedarf und formulieren Ideen für neue Programmschwerpunkte. Darüber hinaus gestalten die Nationalkomitees gemeinsam die wissenschaftliche Ausrichtung der ESS-Ausschreibungen.

Global change

Die Forschungsschwerpunkte des Nationalkomitees für Global Change umfassen unter anderem den globalen Wandel in all seinen Facetten, die Gebirgsforschung, geogene Risiken, die Umweltsicherheit sowie das Langzeitmonitoring von Ökosystemen. Neben den über die ESS-Projektausschreibungen vergebenen Fördermitteln vergibt das Nationalkomitee auch Mittel für kleinere Forschungsvorhaben, etwa an Pilotprojekte zur Anbahnung neuer Forschungsfelder, für Forschungsexkursionen oder Expeditionen.

Auskünfte zur Antragstellung: joerg.boeckelmann(at)oeaw.ac.at.

Das Nationalkomitee hat seit der Übernahme der Agenden der früheren Programme wie  Alpenforschung, Global Change oder International Strategy for Disaster Reduction zudem die Vertretung Österreichs in zahlreichen internationalen Forschungsprogrammen, -kooperationen und -netzwerken inne. Dazu gehören etwa beispielsweise Future Earth, das World Climate Research Programme, das International Scientific Committee on Research in the Alps (ISCAR) sowie Long Term Ecosystem Research (LTER). Es ist ferner Mitorganisator des „ForumAlpinum/Alpweek“, einer der renommierten Konferenzreihe zur Alpenforschung ForumAlpinum/Alpweek.

Vorsitz: Verena Winiwarter (Universität für Bodenkultur)

Vizevorsitz: Roland Psenner (Universität Innsbruck)

Geo/Hydro-Sciences

Die Forschungsschwerpunkte des Nationalkomitees Geo/Hydro-Sciences umfassen das gesamte Feld der Geowissenschaftlichen Themen, insbesonders den globalen Wandel, sowie alle Bereiche der Hydrologie und Wasserbewirtschaftung, die Quartärforschung sowie Forschungen zu Mineralstoff- und Grundwasserressourcen. Das Nationalkomitee vertritt das UNESCO Intergovernmental Hydrological Programme (IHP) sowie das UNESCO International Geoscience and Geoparks Programme mit seinen beiden Sparten International Geoscience Programme (IGCP) und UNESCO Global Geoparks Programme. Das Nationalkomitee fördert wissenschaftliche Projekte, sofern diese innerhalb der thematischen Schwerpunkte des IGCP-Programms der UNESCO angesiedelt sind.

Auskünfte zur Antragstellung: joerg.boeckelmann(at)oeaw.ac.at.

Das Nationalkomitee für Geo/Hydro-Scienes übernahm 2013 die Agenden der früheren Nationalkomitees Geophysik der Erdkruste, Hydrologie Österreichs und International Geoscience Programme (IGCP).

Vorsitz: Helmut Habersack (BOKU)

Vizevorsitz: Werner Piller (Universität Graz)

UNESCO Man and biosphere (MAB)

Das im Jahr 1971 gegründete Programm UNESCO Man and the Biosphere (MAB) widmet sich der Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt sowie der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen. Ziel ist die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen dem Schutz der biologischen Vielfalt, der Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sowie der Bewahrung der jeweiligen kulturellen Werte - kurz: eine nachhaltige Entwicklung der Beziehung Mensch-Umwelt.

MAB fördert interdisziplinäre und international vernetzte Forschung, Modellbildung und Training im nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Das Konzept des weltweiten Biosphärenpark-Netzwerkes stellt dabei die Schlüsselkomponente des MAB-Programms zur Umsetzung einer nachhaltigen Gestaltung der Beziehung Mensch-Umwelt dar. Diese international anerkannten Gebiete dienen als eine Art "Freilandlabor", in denen Modelle für eine integrierte nachhaltige Entwicklung der Region bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt entworfen, erprobt und umgesetzt werden.

Weltweit bilden 669 Regionen in 120 Staaten ein Netzwerk von Biosphärenparks, dem auch drei österreichische Modellregionen, der Wienerwald, das Große Walsertal und die Region „Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge“, angehören. Das österreichische MAB-Nationalkomitee fokussiert seine Forschungsvorhaben auf die heimischen Biosphärenparks, fördert aber auch die Kooperation innerhalb des Netzwerks von Weltbiosphärenparks der UNESCO. Die Vergabe von MAB-Forschungsprojekten erfolgt mittels Ausschreibung.

Vorsitz: Marianne Penker (Universität für Bodenkultur Wien)
 

www.biosphaerenparks.at

 

Mitglieder der Nationalkomitees

Nationalkomitee für Global Change

  • Verena Winiwarter (Östereichische Akademie der Wissenschaften, Vorsitzende)
  • Roland Psenner (Universität Innsbruck, Vizevorsitzender)
  • Ilona Otto (Universität Graz)
  • Margreth Keiler (Östereichische Akademie der Wissenschaften)
  • Michael Staudinger (World Meteorological Organization)
  • Dirk Muschalla (Technische Universität Graz)
  • Ulrike-Gabriele Berninger (Universität Salzburg)
  • Leopold Haimberger (Universität Wien)
  • Veronika Gaube (Universität für Bodenkultur Wien)
  • Elke Ludewig (GeoSphere Austria)
  • Robert Supper (GeoSphere Austria)
  • Birgit Sattler (Universität Innsbruck)
  • Daniel Ennökl (Universität für Bodenkultur Wien)
  • Christine Jawecki (Verbindungsstelle Bundesländer)
  • Helmut Kudrnovsky (Umweltbundesamt)
  • Karolina Begusch-Pfefferkorn (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung)
  • Nora Mitterböck (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie)
     

Nationalkomitee Geo/Hydro-Sciences

  • Helmut Habersack (Universität für Bodenkultur Wien, Vorsitzender)
  • Werner Piller (Universität Graz, Vizevorsitzender)
  • Sylke Hilberg (Universität Salzburg)
  • Annett Uhmann (GeoSphere Austria)
  • Wolfgang Lenhardt (GeoSphere Austria)
  • Steffen Birk (Universität Graz)
  • Hannah Pomella (Universität Innsbruck)
  • Karl-Heinz Erb (Universität für Bodenkultur Wien)
  • Julia Derx (Technische Universität Wien)
  • Maud Meijers (Universität Graz)
  • Jörg Robl (Universität Salzburg)
  • Michael Strasser (Universität Innsbruck)
  • Mathias Harzhauser (Naturhistorisches Museum Wien)
  • Ramon Egli (GeoSphere Austria)
  • Gerfried Winkler (Universität Graz)
  • Bernhard Grasemann (Universität Wien)
  • Martin Fritz (Österreichische UNESCO Kommision)
  • Karolina Begusch-Pfefferkorn (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung)
  • Ernst-Peter Brezovsky (Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres)
  • Christine Jawecki (Verbindungsstelle Bundesländer)
  • Jutta Eybl (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft)
     

Nationalkomitee „Man and the Biosphere“

  • Marianne Penker (Universität für Bodenkultur Wien, Vorsitzende)
  • Verena Radinger-Peer (Universität für Bodenkultur Wien, Vizevorsitzende)
  • Franz Essl (Universität Wien)
  • Elisabeth Haring (Naturhistorisches Museum Wien)
  • Volker Mauerhofer (Mid Sweden University)
  • Harald Pauli (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Universität für Bodenkultur Wien)
  • Katharina Gugerell (Universität für Bodenkultur Wien)
  • Robert Musil (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
  • Michael Getzner (Technische Universität Wien)
  • Michael Jungmeier (FH Kärnten)
  • Martin Fritz (Österreichische UNESCO Kommision)
  • Karolina Begusch-Pfefferkorn (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung)
  • Ernst-Peter-Brezovsky (Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres)
  • Helmut Kudrnovsky (Umweltbundesamt)
  • Ingrid Loacker (Verbindungsstelle Bundesländer)
  • Arno Mohl (World Wide Fund For Nature)
  • Gerhard Bachner (Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus)

Stand: Jänner 2025


ESS Advisory Board

Für die Qualitätssicherung zeichnet ein internationales Earth System Sciences Advisory Board verantwortlich. Es berät die Nationalkomitees, die ÖAW und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung bei der Programmentwicklung und diesbezüglichen wissenschaftlichen Fragen. Das ESS Advisory Board hat im Juli 2017 ein Papier erstellt, das die Philosophie des ESS-Programmes widerspiegelt:

Leitlinien

Mitglieder des ESS Advisory Board

  • Heike Zimmermann-Timm (Goethe Universität Frankfurt am Main; Sprecherin des ESS-AB)
  • Mark Gessner (Leibnitz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin)
  • Reimund Schwarze (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig)
  • Matthias Bürgi (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL)
  • Markus Disse (Technische Universität München)
  • Anke M. Friedrich (Ludwig-Maximilians Universität München)
  • Claudia Bieling (Universität Hohenheim)
  • Tobias Plieninger (Georg-August Universität Göttingen)