Letzte Orte als Extended Reality Rundgang.


Eine App für Schüler:innen und Studierende. Ein immersives Medienprojekt vom Institut für Kulturwissenschaften und der Bildungsdirektion für Wien

 



Ein Großteil der österreichischen Shoah-Opfer wurde von den vier Sammellagern aus in den Tod geschickt. Erstaunlicherweise sind die Adressen in Wien-Leopoldstadt im kollektiven Gedächtnis praktisch kaum präsent. Hier setzt das Extended Reality Projekt an. Mittels einer App sollen die vergessenen Orte sichtbar werden. Ein Rundgang soll die Geschichte auch an den Orten erlebbar machen. Durch die Auseinandersetzung mit den Sammellagern an den realen Orten werden die Gedenkorte medial erlebbar (durch Audio-, Video- und Bildmaterial) und in den Fokus der Wahrnehmung gerückt.

Das Projekt soll einen modernen, immersiven, interaktiven und individuellen Zugang zur Geschichte der Wiener Sammellager 1941/42 als zentrale Orte des Holocaust in Österreich gewährleisten. Didaktische Materialien werden unter aktiver Einbeziehung von Schüler:innen und Studierenden erstellt – unter anderem durch Workshops an Schulen. Dort können sich Schüler:innen und Studierende aktiv mit Quellen auseinandersetzen und an der Erstellung der Texte mitwirken. Dadurch kommt es zur Bewusstmachung der Sammellager in der öffentlichen Wahrnehmung. Im Zuge der Aufbereitung der Quellen werden auch Videos, Animationen, Bilder und Grafiken hergestellt, die sich mit den jeweiligen Orten auseinandersetzen. Durch die kreative Mitwirkung von Schüler:innen und Studierenden an der Erstellung von Inhalten und der medialen Umsetzung, wird eine kritische, reflexive Auseinandersetzung mit Medien gefördert. Die Schüler:innen und Studierende verbinden analoges und digitales Lernen, durch die kreative Auseinandersetzung an und mit einem konkreten Ort des NS-Terrors, dabei verbinden sie Gegenwart und Vergangenheit.

Das Projekt ist auf mehreren Ebenen fächerübergreifend. Inhaltlich wird die Thematik im Geschichtsunterricht behandelt, aber auch im Deutschunterricht geht es um Narrationsformen zum Thema Holocaust und die Umsetzung für die XR App stellt einen kreativen Ansatz in den Vordergrund. Für die medienpädagogische und -didaktische sowie technische Umsetzung des Projekts zeichnet vor allem die Bildungsdirektion für Wien mit ihrem BildungsHub.Wien verantwortlich, für die historische und didaktische Umsetzung vor allem das Institut für Kulturwissenschaften der ÖAW. Als Ergänzung zur App wird auch eine sechzehnseitige Broschüre erscheinen, die nach dem Erschienen beim BildungsHub.Wien erhältlich sein wird.



Konzept, Idee & Umsetzung: Andreas B. Huber-Marx und Dieter J. Hecht
Projektleitung: Heidemarie Uhl
Finanzierung: ÖAD, Zukunftsfonds
Dauer: 4.1.2021-30.6.2022