Policy-Oriented Technology Assessment Across Europe

Lars KLÜVER, Rasmus Øjvind NIELSEN & Marie Louise JØRGENSEN (Hrsg.), 2015

Was bedeutet Technikfolgen-Abschätzung (TA) in der Ära Industrie 4.0, und wie kann sie Europas Parlamente tatkräftig dabei unterstützen, technische Innovationen sinnvoll in unsere Gesellschaft zu integrieren - vier Jahre lang haben sich TA-Partner aus 15 Ländern intensiv im Rahmen des EU-Projekts PACITA mit dieser Frage auseinandergesetzt.

Als eines der Ergebnisse bietet das Buch „Policy-Oriented Technology Assessment Across Europe“ Einblick in bereits bestehende Kooperationen zwischen Parlamenten und TA-Institutionen, und weist auf zukünftige Schnittstellen zu national relevanten Themen wie Reflexive Governance, Nachhaltigkeit oder Technologien im Pflegebereich hin.

In der Andersartigkeit die Inspiration

„Unser Ziel als einzige österreichische TA-Institution ist es, neue Technologien zu erforschen und dieses Expertenwissen anschließend an die Gesellschaft, aber vor allem auch an die PolitikerInnen weiter zu geben“, meint ITA-Leiter Michael Nentwich. „Damit unsere Forschung gesellschaftsrelevant bleibt, müssen wir europaweit Feedback einholen und gleichzeitig den Dialog aktiv vorantreiben. Das ist nicht immer einfach, da es national auch verschiedene Zugänge zu Forschung und Innovation gibt.“

Das Buch, herausgegeben vom PACITA-Partner Dänemark, beinhaltet u.a. ein TA-Manifest sowie drei Beiträge mit ITA-Beteiligung. Beispiele aus verschiedenen Ländern sollen aufzeigen, wie die Kooperation zwischen Politik und einer überparteilichen Wissenschaft funktionieren kann. „Wir behaupten, dass Technikfolgen-Abschätzung ein wesentlicher Bestandteil einer demokratischen Wissenschafts- und Technologiepolitik sein muss“, meint Nentwich.

Europaweite Zusammenarbeit soll die Politik überzeugen

PACITA steht für „Parliaments and Civil Society in Technology Assessment. Das Projekt im Rahmen von EPTA, der Europäischen Vereinigung für Parlamentarische Technikfolgen-Abschätzung, initiiert. Neben Österreich und Dänemark waren außerdem noch Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Bulgarien, Portugal, Belgien, Katalonien (für Spanien), die Schweiz, Litauen, Tschechien, Irland, Ungarn und Wallonien (für Belgien) beteiligt.

„Wir wollten mit dem Erfolg von PACITA u.a. zeigen, dass eine Zusammenarbeit auf europäischer Ebene bereits jetzt zwischen jenen Ländern funktioniert, in denen die Politik das ExpertInnenwissen aus der Technikfolgen-Abschätzung aufgreift aber auch mit jenen, in denen sich die TA als eigenständige beratende Kraft noch mehr etablieren muss“, meint Nentwich.