20.09.2023

NanoTrust - Politikberatung für sichere und nachhaltige Innovation

Die 15. NanoTrust-Tagung zum Thema „Innovation and Governance of Advanced Materials“ fand unter großer internationaler Beteiligung in Wien statt.

André Gazsó ist ausgebildeter Philosoph und Biologe mit dem Spezialgebiet Risikoforschung. Er arbeitet derzeit vor allem zu Nanotechnologien. Seit 2013 ist André Gazsó Vorsitzender der Österreichischen Nanoinformationskommission (NIK) des Bundesministeriums für Gesundheit. (Foto: Thomas Bayer/ITA)

Wien, 14. September: Bereits zum 15. Mal hieß es für das gesamte NanoTrust-Team „Welcome to Vienna“. An die 80 Gäste waren im Arkadenhof des erst kürzlich eröffneten ÖAW-Campus eingeladen, sich über nachhaltige Entwicklung aus der TA-Perspektive und ihre Rolle in der Politikberatung auszutauschen.

Michael Decker vom KIT-ITAS Karlsruhe gab in der ersten Keynote einen kurzen Einblick in die Grundlagen der Technikfolgenabschätzung, ihrer globalen Entwicklung und den ambivalenten Auswirkungen neuer Technologien auf die Gesellschaft. Da habe es immer schon eine helle sowie dunkle Seite der Betrachtung neuer Innovationen gegeben. Sein Appell zu nachhaltiger Entwicklung: „Technologie sowie gesellschaftliche Prozesse und Strukturen sind so auszurichten, dass beide ethischen Grundsätze gewährleistet sind: den heutigen Generationen die Erfüllung ihrer Bedürfnisse zu ermöglichen, ohne Risiken für die Erfüllung der Bedürfnisse künftiger Generationen zu erzeugen.“

Auch die OECD ist in der aktuellen NanoTrust-Projektphase merklich vertreten. NanoTrust ist seit einigen Jahren aktives Mitglied der Arbeitsgruppe zu Nanotechnologie, Biotechnologie und Converging Technologies (BNCT). Douglas K.R. Robinson erklärt in seiner Keynote, warum die OECD strategische Intelligenz und neue Anforderungen an TA-Tools und -praktiken erforscht.

Risikoforscher André Gazsó, Projektleiter und Senior Researcher am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, über 15 Jahre NanoTrust, das sich aus einem klassischen Forschungsprojekt in einen komplexen Prozess im Rahmen der österreichischen Nano-Risiko-Governance entwickelt hat: "Es waren spannende Jahre, die wir in insgesamt sechs Projektphasen durchlaufen haben. Den Begriff der Advanced-Materials gab es zu Beginn 2007 noch nicht. Auch die Perspektive der Steakholder und die miteinhergehenden Veränderungen in der Politikberatung haben sich mit den Jahren verändert“, weiß Gazsó.

Advanced-Materials sind Materialien mit neuen Eigenschaften und Funktionalitäten, die für bestimmte Zwecke entwickelt werden und in vielen Bereichen eingesetzt werden können. Nanomaterialien sind nach wie vor eine wichtige Gruppe darin. Gazso: „Heute Abend dürfen wir 15 erfolgreiche Jahre feiern und darauf hoffen, dass das Thema zukünftig von weiteren Institutionen aufgegriffen und die Forschung fortgeführt wird.“