22.06.2023

Nachlese: Das war die TA23

„Infrastrukturen der Zukunft“, die erste Live-Konferenz des ITA seit 2019, war mit über 100 motivierten Teilnehmer:innen ein voller Erfolg. „Es freut mich sehr, endlich wieder in Wien zu sein“, meinte etwa ITAS-Leiter Armin Grunwald.

Am 6. Juni war es soweit: Die erste ITA-Konferenz seit 2019 legte los mit zwei spannenden Keynotes (Foto: ITA / Thomas Bayer)

Damit unsere Gesellschaft funktioniert, sind Infrastrukturen für Energie, Nahrung, Mobilität, Wissen und Sozialleistungen unerlässlich. Die Energiewende und die Digitalisierung werfen fundamentale Fragen zur Veränderung dieser Versorgungssysteme auf. „Wie zukunftsfähig sind unsere Infrastrukturen und wie kann Technikfolgenabschätzung anstehende Transformationen begleiten?“, fragte deshalb das Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften bei einer Konferenz am 6. Juni in Wien.

Über Klimagerechtigkeit und ein besseres Leben

Die vielfältigen Konferenzbeiträge machten deutlich wie wichtig es ist, die sozialen Zusammenhänge, in die Infrastrukturen eingebunden sind, genau in den Blick zu nehmen. Die „Optimierungsphantasien“ von BigTech würden ignorieren, was es braucht, um ein gutes Leben zu führen, meinte etwa Medienforscherin Stine Lomborg in ihrer Keynote.

Infrastrukturen, die eine klimagerechte soziale Praxis ermöglichen, sollten sich von quantitativer Versorgungssicherheit und dem Zwang zum Wachstum lösen, betonte auch die Risikoforscherin Cordula Kropp im zweiten Keynote-Vortrag. Zentrale Leitbilder, so Kropp, müssten Versorgungs- und Verteilungsgerechtigkeit sein, um künftig gleichwertige Lebensverhältnisse zu garantieren.

Über Kategorien und Menschen

„Versorgungssysteme verschiedenster Art, sei es der Sozialstaat oder die Energieversorgung, entwickeln sich immer stärker über eine bestimmtes ‚datafiziertes‘ Wissen weiter“, betont Doris Allhutter, Organisatorin der TA23 und Senior Scientist am ITA. „Wichtig ist es dabei, die sozialen Zusammenhänge, in die diese Infrastrukturen eingebunden sind, nicht aus den Augen zu verlieren.“ Allhutter arbeitet derzeit am Projekt „Automating Welfare“, das auch auf der Konferenz vorgestellt wurde. Mit ihrem Team forscht sie zu Auswirkungen der Algorithmisierung der Wohlfahrt, etwa bei der Arbeitsvermittlung oder der Bereitstellung von Sozialleistungen.