Text: Silvia Dallinger

Die Aviano-Dollfuß-Sühneandacht wurde – nicht ganz ein Jahr nach dem Allgemeinen Deutschen Katholikentag – am 11. September 1934 am Platz vor der Kapuzinerkirche in der Wiener Innenstadt abgehalten. Sie stand ganz im Zeichen der Erinnerung an den Kapuzinerpater Marco d’Aviano (1631–1699) und den Begründer des autoritären Ständestaates Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der am 25. Juli 1934 ermordet worden war.

„Unsterbliche Verdienste um Österreich“

‚Eingeläutet‘ wurde die Veranstaltung mit einem halbstündigen Glockenläuten von halb 7 bis 7 Uhr abends in allen Kirchen Wiens. Theodor Kardinal Innitzer hob in seiner Ansprache am Neuen Markt d’Avianos und Dollfuß’ „unsterbliche Verdienste um Österreich“ hervor und kündigte bereits das Marco d’Aviano-Denkmal an, das 1935 links neben dem Eingang zur Kapuzinerkirche enthüllt werden sollte. Dies sei auch der „Herzenswunsch unseres unvergeßlichen Bundeskanzlers Dr. Dollfuß“ gewesen, der „nach langen Jahren des Vergessens die Bedeutung von Aviano erkannt“ habe (Innitzer, zit. nach: Reichspost 12.09.1934: 5). Ein noch schöneres Denkmal für d’Aviano sei jedoch seine geplante Seligsprechung, für die sich Innitzer in seiner Rede einsetzte.

D’Aviano solle weiters zum Schutzpatron Österreichs aufgebaut werden. Zum Abschluss der Veranstaltung spendete der Kapuzinergeneral P. Valstagna den apostolischen Segen und Kardinal Innitzer stimmte das Sühnegebet an.

Wer nahm an der Sühneandacht teil?

Wer nahm an der Sühneandacht teil?

Neben Bundespräsident Wilhelm Miklas und seiner Gemahlin Leopoldine nahmen folgende hochrangige Personen an der Aviano-Dollfuß-Sühneandacht teil:

Literatur

Literatur

Hübner-Marton, Alexander (1935): Zum Gedenken an Markus von Aviano. Zur Weihe des Denkmals für Markus von Aviano am 9. Juni 1935 in Wien. Wien.

Reichspost (12.09.1934): Die Marco-d’Aviano-Feier, 5–6, 21.09.2020.

Wiener Zeitung (12.09.1934): Die Aviano-Dollfuß-Sühneandacht, 2–3, 21.09.2020.