14.11.2013

"Nano-Forschung transparent machen"

André Gazsó ist neuer Vorsitzender der Nanoinformations-Kommission des Gesundheitsministeriums

André Gazsó arbeitet seit 2007 an NanoTrust mit. Unter seinen Themengebieten sind Regulierung von Nanotechnologien, oder Nanosicherheit am Arbeitsplatz. (Foto: ITA/Walter Peissl)

Der ITA-Experte und Risikoforscher André Gazsó wurde am 13. November im Rahmen der ersten Sitzung der Österreichischen Nanoinformations-Kommission von Gesundheitsminister Alois Stöger als Vorsitzender angelobt.

Noch lassen sich die Risiken von Nanotechnologien nicht genau abschätzen. Auf EU-Ebene laufen vielfältige Untersuchungen zu den Auswirkungen von Nanomaterialien auf Gesundheit und Umwelt. Die Kommission wird bereits vorhandenes ExpertInnen-Wissen aus den verschiedenen Fachdisziplinen sammeln, auswerten und gemeinsam mit entsprechenden Handlungsoptionen an die Politik weitergeben.

André Gazsó ist ursprünglich Biologe und Philosoph. Er arbeitet seit 2007 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) im Bereich Nanorisiko-Governance. Im Vordergrund stehen dabei die Analyse möglicher Gesundheits- und Umweltrisiken von Nanotechnologien sowie die Erarbeitung von Regulierungsmaßnahmen. Gazsó ist außerdem Mitinitiator des Online-Informationsportals nanoinformation.at.

Hinter nanoinformation.at steckt ein bisher auf informeller Basis arbeitendes Team von ExpertInnen aus den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Wissenschaft und Forschung sowie Wirtschaft und VerbraucherInnenschutz. Aus deren bisher informeller Zusammenarbeit entstand nun die Österreichische Nanoinformations-Kommission.

Forschungsergebnisse für politischen Diskurs aufbereiten

„Wissenschaftsbasierte Politikberatung ist eine wesentliche Aufgabe der Technikfolgenabschätzung. Die Arbeit der Kommission soll der Politik Optionen für den bewussten Umgang mit Nanotechnologien aufzeigen“, meint Gazsó. „Als Mitarbeiter eines unabhängigen Instituts vertrete ich keine politischen Interessen. Die Kommission wird vor allem Wissen für eine aufgeklärte politische und öffentliche Debatte zur Verfügung stellen.“

Die wichtigsten Aufgaben der Nanosicherheitsforschung sieht er darin, unabhängig zu bleiben und zum öffentlichen Diskurs beizutragen: „Forschung soll und muss unabhängig bleiben und Ergebnisse aus allen beteiligten Disziplinen mit einbeziehen. Die Ergebnisse tragen aber nur dann zu einer informierten Meinungsbildung bei, wenn sie auch transparent kommuniziert werden. Genau das ist unser Ziel.“