Erleben Sie beim diesjährigen Tag des Denkmals an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wie zukunftsweisende Forschung in…
Altösterreich am Ende?
Florian Kührer-Wielach ist Historiker mit einem Schwerpunkt auf die Neuere und Neueste Geschichte Zentral- und Südosteuropas. Er leitet das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München. Beim Jour fixe Kulturwissenschaften des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW stellt er ein in Vorbereitung befindliches Projekt vor.
Unter dem Titel "Altösterreich am Ende?" beleuchtet er den zentraleuropäischen Entflechtungsprozess ab 1918 aus einer „altösterreichischen“ Perspektive. Im Mittelpunkt stehen dabei deutschsprachige/deutsche Gruppen, die ihre Lebenswelt in der Donaumonarchie hatten, jedoch nach dem Ersten Weltkrieg außerhalb der österreichischen Grenzen lebten bzw. leben. „Das Österreichische“, „das Deutsche“ sowie das ethnoregional-konfessionelle „Eigen-Sinnige“ werden dabei als volatile, teils sich überschneidende, teils konkurrierende Konzepte zugeschriebener Zugehörigkeit verstanden, die sich in ihrer (wechselnden) Beziehung zu staatlichen, kulturellen wie sprachlichen „Heimaten“ ausdrücken. Dieser eng mit den Gewaltereignissen und Migrationsprozessen des „langen“ 20. Jahrhunderts verbundene Entflechtungsprozess wird mittels einer historischen Diskursanalyse nachvollzogen.