Mi, 11.03.2020 18:00

Wenn Staaten Welten schaffen

+++ ABGESAGT +++ Die nationalstaatliche Grenzziehung in der Region Debar/Dibra an der albanisch-mazedonischen Grenze hat das Leben der Menschen verändert. Am Beispiel dieses Mikrokosmos beleuchtet die Albanologin Lumnije Jusufi in einem Vortrag an der ÖAW die Folgen, die die Schaffung neuer Staatsgrenzen nach sich ziehen können.

© Lumnije Jusufi
© Lumnije Jusufi

Im Übergang von Großreichen zu Nationalstaaten änderte sich der Charakter von Grenzen von fluiden zu rigiden Grenzen. Während Großreiche regionale Strukturen eher integrieren, führen nationale Staatsgrenzen meist zur Auflösung gewohnheitsrechtlicher und dialektaler Zusammenhänge.

Die Albanologin Lumnije Jusufi, die an der Humboldt-Universität zu Berlin Berlin über den Einfluss der Staatsgrenze auf die Region Dibra habilitiert, stellt die Ergebnisse dieser Arbeit bei einem Vortrag an der ÖAW vor. In „Wenn Staaten Welten schaffen. Folgen einer Staatsgrenze am Beispiel der Region von Dibra“ geht sie den Folgen der nationalstaatlichen Grenzziehung am Beispiel des Mikrokosmos der albanisch-mazedonischen (ehemals jugoslawischen) Grenzregion Debar/Dibra nach. Sie betreffen sowohl die lokalen Gesellschaftsstrukturen, die wirtschaftlichen Beziehungen sowie die Sprach- und Dialekträume. Ausgehend von einer vornationalen regionalen Einheit zeigt sie, wie tief sich diese Grenzen mittlerweile in der Gesellschaft verwurzelt haben, auch wenn sie aus nationalen Motiven immer wieder in Frage gestellt werden. Jusufis Vortrag ist Teil der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW.

Gesamtprogramm

Aufgrund der raschen Verbreitung des Corona-Virus hat sich die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) entschlossen, als vorbeugende Maßnahme alle öffentlichen Veranstaltungen bis 15. April 2020 abzusagen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Die entfallenen Veranstaltungen sollen sobald wie möglich nachgeholt werden. Die neuen Termine sind dann auf der Website der Akademie zu finden.

Informationen

 

Termin:
11. März 2020, 18:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes, Fachbereich Balkanforschung
Apostelgasse 23, Seminarraum im Erdgeschoß
1030 Wien

Kontakt:
Dr. Joachim Matzinger
T: +43 1 51581-7363
Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraume der ÖAW