Welche Herausforderungen müssen Menschen im Weltraum meistern? Beim ÖAW Christmas Talk spricht Katia Wagner von Krone TV mit der…
Wenn Staaten Welten schaffen

Im Übergang von Großreichen zu Nationalstaaten änderte sich der Charakter von Grenzen von fluiden zu rigiden Grenzen. Während Großreiche regionale Strukturen eher integrieren, führen nationale Staatsgrenzen meist zur Auflösung gewohnheitsrechtlicher und dialektaler Zusammenhänge.
Die Albanologin Lumnije Jusufi, die an der Humboldt-Universität zu Berlin Berlin über den Einfluss der Staatsgrenze auf die Region Dibra habilitiert, stellt die Ergebnisse dieser Arbeit bei einem Vortrag an der ÖAW vor. In „Wenn Staaten Welten schaffen. Folgen einer Staatsgrenze am Beispiel der Region von Dibra“ geht sie den Folgen der nationalstaatlichen Grenzziehung am Beispiel des Mikrokosmos der albanisch-mazedonischen (ehemals jugoslawischen) Grenzregion Debar/Dibra nach. Sie betreffen sowohl die lokalen Gesellschaftsstrukturen, die wirtschaftlichen Beziehungen sowie die Sprach- und Dialekträume. Ausgehend von einer vornationalen regionalen Einheit zeigt sie, wie tief sich diese Grenzen mittlerweile in der Gesellschaft verwurzelt haben, auch wenn sie aus nationalen Motiven immer wieder in Frage gestellt werden. Jusufis Vortrag ist Teil der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW.