07.03.2022

Was darf Künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz hat das Potential unser Grundrecht auf Datenschutz und Privatsphäre massiv zu gefährden. Was KI darf und was nicht, soll ein neues EU-Gesetz definieren. Welche Vorschläge auf dem Tisch liegen und wo es noch Lücken gibt beleuchten Expert*innen am 28. März an der ÖAW.

Der Einsatz von "Künstlicher Intelligenz" (KI) schreitet auch in Europa voran. Es gibt nicht nur immer mehr Daten, sondern auch mehr Möglichkeiten sie mittels KI zu analysieren. Dabei ist es kaum oder überhaupt nicht möglich nachzuvollziehen, wie KI funktioniert und was mit unseren Daten geschieht – ob sie etwa an private Unternehmen verkauft, oder für andere Zwecke weitergeleitet werden.

Johann Čas, Datenschutzexperte am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Christiane Wendehorst (Universität Wien) und Charles Raab (University of Edinburgh) diskutieren mit weiteren Expert*innen im Rahmen der Konferenz „Managing a secure future with AI – too many guidelines and too little guidance?“ über ethische Bedenken und hoffnungsvolle Initiativen:

Menschliche Autonomie in Gefahr

„Mit Künstlicher Intelligenz ist es so wie mit allen neuen technischen Entwicklungen – für die einen überwiegt Hoffnung, für die anderen Ängste. Was sie aber unterscheidet ist, dass es kaum jemanden gibt der erklären kann, wie KI-Anwendungen wirklich funktionieren. Diese „Black Box“ stellt uns vor neue Herausforderungen: Wie kann die Autonomie und Würde des Menschen geschützt werden? In welchen Bereichen können Entscheidungen bedenkenlos auf KI übertragen werden, welche Entscheidungen müssen dem Menschen vorbehalten bleiben? Und wie kann die Politik Standards garantieren, wenn wenige globale Unternehmen den Markt beherrschen?“, betont Čas.

Keynote-Speaker Christiane Wendehorst führte im Auftrag des österreichischen Sozialministeriums eine Studie zu einem international anwendbaren KI-Gesetz durch, ein Schwerpunkt ihrer Forschung ist die biometrische Datenerfassung. Die zweite Keynote wird mit Charles Raab eine der seit Jahrzenten zentralen Stimmen im Bereich Ethik, Privatsphäre und Überwachung halten. Die Konferenz ist eines von vier Abschlussevents des EU-Projekts Panelfit, an dem neben dem ITA zwölf weitere europäische Partnerinstitutionen aus Bereichen wie Technikfolgenabschätzung, Forschungsethik oder Datenschutz beteiligt waren. Ziel des Projekts ist es, Wege für eine ethisch und sozial unbedenkliche Zukunft mit KI mitzugestalten.

 

Anmeldung und Information

PANELFIT Abschlussveranstaltung:
Managing a secure future with AI – too many guidelines and too little guidance?

28 März 2022, 13:30-18:00h
Clubraum, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Doktor-Ignaz-Seipel-Platz 2, 1010 Wien

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