05.07.2023

Safe by Design – aber sicher?

Innovation ist mehr als nur Technik – eine Serie von OECD-Reports unterstreicht die Rolle von Foresight und Dialog für Innovationsprozesse. Das NanoTrust-Projekt des ITA wird darin als eines von mehreren weltweit ausgewählten Beispielen für gelungene Regulierungspolitik genannt. ITA-Forscherin Ulrike Bechtold wurde zum Thema Bürgerbeteiligung befragt.

Foto: Gerd Altmann / Pixabay

Technikfolgenabschätzung und Foresight können bei innovativen Prozessen einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie weisen darauf hin, dass neben technischen und wirtschaftlichen Aspekten immer auch soziale und gesellschaftliche Auswirkungen eine Rolle spielen, wenn es um unser aller Wohlergehen geht. 

NanoTrust unter zahlreichen globalen Projekten ausgewählt

Aus dem Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften kommt mit dem Projekt NanoTrust ein Beispiel für gelungenes Risikomanagement bei Nanotechnologien. Im OECD Science, Technology and Industry Policy Paper “Technology Assessment for Emerging Technology” wird Nanotrust gemeinsam mit Beispielen aus z.B. Portugal, Niederlande, den USA oder Japan als erfolgreiche Anwendung von „Safe and Sustainable Design“ angeführt.

„Eine wichtige Triebfeder für das Projekt war die Idee, ein Netzwerk von Expert:innen aufzubauen, das in der Lage ist, unabhängige und solide Informationen zu EHS-Fragen und potenziellen Risiken von Nanomaterialien und anderen Nanotechnologien zu erstellen“, betonen die Projektmitarbeiterinnen Anna Pavlicek und Gloria Rose. Projektleiter André Gazsó vom ITA fügt hinzu: "Wissenschaftliche Erkenntnisse alleine sind nicht ausreichend, um die umfangreichen Auswirkungen von Innovationen zu erfassen. NanoTrust sieht sich als aktiver Teil des Prozesses, indem unser Team den Austausch zwischen Forschung, Politik und anderen Akteuren ermöglicht, vorhandenes Wissen aufbereitet und die Diskussion über sicherheitsrelevante Themen in den Mittelpunkt bringt. Damit tragen wir zur sicheren und nachhaltigen Entwicklung von Technologien bei."

Und was ist mit den Bürger:innen?

Für den OECD-Report "Engaging citizens in innovation policy" wurde die ITA-Humanökologin Ulrike Bechtold befragt: Sie gestaltete einen Vortrag beim OECD-CSTP Workshop on Societal Engagement (Paris, März 2023) und sprach mit den Autorinnen im Rahmen dieser Veranstaltung. Im Zentrum ihres Beitrags stand die Frage nach dem Framing und möglichen Rationalen von gesellschaftlicher Beteiligung an Wissenschaft, Technologie und Innovation. Konkret sprach Bechtold über verschiedene Beispiele von Bürger:innenbeteiligung zum Thema Klimawandel und erläuterte, wie sich das öffentliche und politische Interesse in Österreich dafür in den letzten Jahren verändert hat.