25.10.2023

Nachhaltig Wohnen in Europa

Photovoltaik, Erdwärmesonden und Co. – das ITA hat untersucht, wie nachhaltige Stadtentwicklung in Österreich, Schweden und Belgien umgesetzt wird, und was man aus Erfolg und Scheitern lernen kann.

Stadtteile und Nachbarschaften mit positiver Energiebilanz, d.h. es wird übers Jahr weniger Energie verbraucht, als erzeugt, werden als „Positive Energy Districts“ (PEDs) bezeichnet. Im Projekt TRANS-PED untersuchten Michael Ornetzeder und sein Team solche Stadtviertel in Schweden, Belgien und Österreich, darunter auch das Sonnendorf Schwoich in Tirol.

„Wir haben nicht nur die Energiewerte gemessen, sondern auch gefragt: War dieses Modell erfolgreich? Was hat gefehlt?“, betont Ornetzeder, Energieexperte am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der ÖAW. „Lässt sich ein erfolgreiches Modell aus heutiger Sicht auf andere Stadtteile übertragen? Wie beeinflussen die technologischen Neuerungen am Energiesektor die Stadtplanung?“ Projektmitarbeiterin Barbara Saringer-Bory ergänzt: „Es ist spannend zu sehen, was für unterschiedliche Ideen umgesetzt werden: Im Tiroler Projekt etwa, dem Sonnendorf Schwoich, stimmte nicht nur die nachhaltige Bauweise, es wurden auch lokale Firmen beauftragt. Auch so etwas sollte in Energiebewertungen mit einfließen.“

Gemeimsam fit für die Zukunft werden

„Ziel des Projekts war es, neue Ansätze zu entwickeln, wie sich solche Plusenergiequartiere europaweit effektiv umsetzen lassen. Das stellt eine besondere Herausforderung dar, weil sie grundlegende Veränderungen in der Art und Weise erfordern, wie Städte langfristig geplant, gestaltet und erhalten werden“, betont Ornetzeder.

Im Rahmen des zweijährigen Pilotprojekts wurde daher ein Netzwerk aufgebaut: „Die gemeinsamen Workshops und Treffen waren beeindruckend. Es ist klar, dass wir mehr Energieeffizienz nur durch europäische Zusammenarbeit erreichen“, so Ornetzeder.  Das ITA-Team hat abschließend eine Methode entwickelt, mit deren Hilfe bisherige Erfahrungen erhoben, bewertet und an andere Stadtquartiere weitergegeben werden kann. Erwähnenswert: Dazu gibt es auch einen kompakten How-To-Guide, der die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt schnell und unkompliziert zusammenfasst.