Die Faszination der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition von Julius Payer und Carl Weyprecht wirkt bis heute. „Land, Land, endlich Land!“, jubelte die Besatzung, als sie am 23. August 1873 eine Inselgruppe entdeckte, die zu Ehren des damaligen Kaisers Franz-Josef-Land genannt werden sollte.
150 Jahre später zeigt die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in der Bibliothek am Campus Akademie eine Ausstellung mit Objekten aus ihren Sammlungen. Zu sehen ist etwa die Flaschenpost, die Carl Weyprecht 1874 auf Franz-Josef-Land verfasste, als sich die Mannschaft in einer Notlage befand und die 1978 gefunden wurde. Zwei Jahre später kam sie an die Akademie, wo sie heute noch aufbewahrt wird. Ein weiteres Ausstellungsstück ist die Polarkarte aus Gerhard Mercators „Atlas Sive Cosmographicae Meditationes De Fabrica Mundi“ von 1595, die zeigt, dass man sich den Nordpol im ausgehenden 16. Jahrhundert als riesigen Magnetberg vorstellte.
Österreichische Geschichte
ÖAW-Präsident Heinz Faßmann sagt: „Die Payer-Weyprecht-Expedition hat sich tief in die österreichische Geschichte eingeschrieben und weckt heute noch Interesse. Die Akademie zeigt in ihrer neuen Ausstellung, mit welchen Herausforderungen die Forscher damals zu kämpfen hatten und welche Aktualität das Thema durch die Bedrohung der Polarregion heute noch hat. Wir freuen uns über viele interessierte Besucher:innen in der Bibliothek am Campus Akademie.“
Sibylle Wentker, die Leiterin der Bibliothek und Sammlungen der ÖAW, ergänzt: „1873 war ein Jahr wichtiger Ereignisse in Wien: Die Weltausstellung und die Eröffnung der Wiener Hochquell-Wasserleitung haben bedeutende Auswirkungen auf Wien und Österreich gehabt. Global gesehen und für die Arktisregion im Besonderen stellt die Payer-Weyprecht-Expedition den Beginn der Beeinflussung dieses sensiblen Ökosystems durch den Menschen dar. Unsere Ausstellung möchte mit den historischen Artefakten aus unseren Sammlungen zur Steigerung des Bewusstseins dafür beitragen.“
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