Indien im 17. Jahrhundert

Die Entwicklung der indischen Gesellschaft im 17. Jahrhundert war bereits vor einigen Jahren Thema eines Workshops an der ÖAW. Damals wurden in erster Linie die imperialen Aspekte diskutiert. Nun lädt das Institut für Iranistik der ÖAW ein, den Blick abseits des Herrscherpalasts auf die gesellschaftlichen Diskurse jener Zeit – und welchen Widerhall sie in der Politik gefunden haben – zu lenken. Auf Initiative der Iranistik geschieht dies deshalb, weil im Mogulreich Persisch die Staats- und Hofsprache war.
Der Workshop „The 17th Century in India: Events, Society, Thought and Art“ diskutiert ein breites Themenspektrum: Normen der Literatur, Wahrnehmung bzw. Selbstwahrnehmung charismatischer religiöser Führer, das Bild der Kunst in der Literatur bis hin zum Ethos des Mogul-Adels. Ein weiteres Ziel des virtuellen Workshops ist es, die Themen im größeren Kontexts auszuleuchten: im Blick auf Portugiesisch-Indien, die Dekkan-Sultanate als südliche Nachbarn des Mogulreiches und – auf dem Gebiet der Literatur – unter Einbeziehung indo-persischer und Hindi-Literatur jener Zeit.