06.11.2018

Ehefrauen, Witwen, Töchter und Schwestern

Welchen Status hatten Frauen innerhalb der Verwandtschaft, wenn es um Strukturen des Vererbens ging? Auf die besondere Situation in ländlichen Regionen geht die Sozialanthropologin Martine Segalen in einem Vortrag und einer anschließenden Podiumsdiskussion an der ÖAW ein.

© Christine de Pizan, Skriptorium in Paris, 1413/Wikimedia/Public Domain
© Christine de Pizan, Skriptorium in Paris, 1413/Wikimedia/Public Domain

Verwandtschaftsverhältnisse in ländlichen Regionen sind komplex. Und das äußert sich u.a. darin, wie das Erben geregelt wird. Historische oder demografische Forschungsansätze brachten erste Zusammenhänge ans Licht. Was bislang fehlte, war die Perspektive des sozialen Geschlechts. Martine Segalen, emeritierte Professorin der Université de Paris Nanterre, fokussiert deshalb auf Gender-Aspekte, die für Muster des Vererbens in ländlichen Regionen ausschlaggebend waren und sind.

Die Sozialanthropologin kommt auf Einladung des Spezialforschungsbereichs VISCOM (ÖAW und Universität Wien) nach Wien. Bei ihrem Vortrag an der ÖAW zum Thema „Gender and Inheritance Patterns in Rural Europe. Women as Wives, Widows, Daughters, Sisters“ und einer anschließenden Podiumsdiskussion analysiert sie Verwandtschaftssysteme und Genderrollen im Hinblick auf die Aufgabenteilung im Alltag und Strukturen des Vererbens. Am Beispiel kleinbäuerlicher Gesellschaften veranschaulicht sie die Komplexität der Beziehungen, da hier Gender stets in Zusammenhang zur Familie als Produktionseinheit gedacht werden muss.

Einladung

 

Termin:
6. November 2018, 14:00 bis 18:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Mittelalterforschung und Institut für Sozialanthropologie
Hollandstraße 11–13, 1. Stock, Seminarraum 1.50
1020 Wien

Kontakt:
Mag. Sophie Gruber
T: +43 1 51581-7243
Institut für Mittelalterforschung (IMAFO) der ÖAW   
Institut für Sozialanthropologie (ISA) der ÖAW