Jedes alte Manuskript, jede Handschrift ist ein Unikat. Wissenschaftler/innen, die sie edieren und für spätere Forschung als Quellen aufarbeiten, stehen vor der Herausforderung, nicht nur die inhaltlichen Fakten, sondern auch Materialität und Kontext richtig zu erfassen.
Iva Kurelac, klassische Philologin und Historikerin an der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Zagreb, hat sich eingehend mit narrativen Quellen, Notariatsakten und demografischen Quellen neulateinischer Handschriften aus dem dalmatinischen Raum befasst.
Auf Einladung des Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der ÖAW erörtert sie im Rahmen der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ zum Thema „Pragmatic Challenges in Neo-Latin Manuscript Studies: Working on Manuscript Material and Working on Facts“ die zentralen Fragen, die sich beim Studium der mehrere hundert Jahre alten Handschriften stellen. Das betrifft beispielsweise die Verfügbarkeit von Autographen oder auch unterschiedliche „Lesarten“ verschiedenerer Forschungsrichtungen wie etwa Geschichte, Kunstgeschichte oder Slawistik.