Die Kommission für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften der ÖAW lädt ein zur Präsentation von Neuerscheinungen zur…
Von Druckkultur nachhaltig geprägt

Der Buchdruck hat die intellektuelle Landschaft der Menschheit nachhaltig verändert: Das betrifft Methoden der Datensammlung, -abfrage und -speicherung sowie die Kommunikationsmuster, und das hat sich trotz der Fluidität der elektronischen Textualität noch nicht wesentlich geändert. Dieses Spannungsfeld beleuchtet Toma Tasovac, Direktor der paneuropäischen digitalen Forschungsinfrastruktur für die Künste und Geisteswissenschaften (DARIAH-EU), bei einer ACDH-CH Lecture an der ÖAW zu Thema "Digital Humanities and the (Unsurprising?) Tenacity of the Print Mind".
Toma Tasovac konstatiert, dass wir trotz der Allgegenwart elektronischer Textualität und der methodischen Abenteuer des Fernlesens weitgehend Gefangene der "gedruckten Denkweise" bleiben. Und dies habe Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir forschen, digitale Editionen erstellen und konsumieren, linguistische Korpora aufbauen und annotieren. Toma Tasovacs Fachgebiet umfasst die historische Lexikografie und die Entwicklung von Sprachressourcen, Datenmodellierung, digitalen Editionen und Forschungsinfrastrukturen. Bei der Lecture des Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage (ACDH-CH) der ÖAW wird er den Blick in die Zukunft lenken und fragen, ob man mit den Erfahrungen der Digitalisierung Texte anders "machen" kann bzw. soll.