Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Restaurieren ist eine Gratwanderung
Antike Gefäße sind ein wesentlicher Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Sie zu erforschen und instand zu halten ist ein weltweites Anliegen. Nicht zuletzt deshalb ist es unerlässlich, dass die wissenschaftliche Beschreibung, Analyse und Dokumentation nach einheitlichen Richtlinien erfolgen. Das geschieht im weltweiten Publikationsprojekt „Corpus Vasorum Antiquorum“ (CVA). Das ÖAW-Institut für Kulturgeschichte der Antike (IKANT) zeichnet für den österreichischen Beitrag verantwortlich und organisiert die jährliche Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises. Heuer ist dieses Treffen Aspekten der Herstellung sowie dem Prozess des Restaurierens antiker Gefäße gewidmet.
Der öffentliche Vortrag im Rahmen der CVA-Tagung von Ursula Kästner, Kustodin der Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, geht auf das Spannungsfeld zwischen Archäologie und Kunstgeschichte ein. "Eine gefährliche Perfektion" konstatiert sie bei vielen im 19. Jahrhundert "perfekt" restaurierten Vasen: Sie verdeckten allzu oft die Grenzen zwischen griechischem Original und neuzeitlicher – durchaus auch künstlerischer – Zutat.