Mission des Instituts

Das Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH) profiliert, stärkt und führt zwei zentrale Forschungsschwerpunkte der ÖAW zusammen:

Erstens fördert das Institut die geisteswissenschaftliche Forschung durch den gezielten Einsatz digitaler Methoden und entwickelt innovative Technologien für die Geisteswissenschaften. Aufbauend auf den methodologischen und theoretischen Paradigmen der Digital Humanities bündelt das Institut relevante Kompetenzen, integriert vorhandene Ressourcen und steigert dadurch die Effizienz der Forschung  nachhaltig. Die Schwerpunkte des digital ausgerichteten Forschungs- und Leistungsportfolios unseres Instituts umfassen insbesondere die Prozesse der Digitalisierung, der Modellierung von geistes- und kulturwissenschaftlichen Daten, der Datenprozessierung und -analyse, des Datenmanagements und der Langzeitarchivierung, des Web Developments, des Wissenstransfers und der Bereitstellung bzw. Publikation (der aufbereiteten Ressourcen sowie der erforschten Ergebnisse).

Zweitens fördert das Institut die geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung zur Erschließung, Dokumentation, Analyse und Interpretation historischer wie gegenwartsbezogener Forschungsgegenstände im Rahmen von Langzeitprojekten und vielfältigen weiteren Forschungsvorhaben. Besondere Schwerpunkte der digital ausgerichteten geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung des Instituts, die sich auch in der Institutsstruktur niederschlagen, sind in die Paradigmen der Sprachwissenschaft, der Literaturwissenschaft und Printkulturforschung sowie der Musikwissenschaft eingebettet.

Das Institut übernimmt eine Brückenfunktion an der Schnittstelle von KI-Forschung und geisteswissenschaftlicher Grundlagenfor­schung. Seine Aktivitäten konzentrieren sich dabei primär auf die Konzeption und Umsetzung von Forschungsprojekten, die KI-Methoden und -Tools einsetzen. Mit seiner breit gefächerten fachlichen und technischen Kompetenz, seinem hochwertigen, manuell kuratierten Datenmaterial und seinen zahlreichen Kooperationen ist das ACDH ideal positioniert, spezialisierte Modelle (weiter) zu entwickeln.

Das ACDH strebt nach möglichst großer Breitenwirkung („Wissenstransfer“). Die Förderung des Nachwuchses am Institut wie auch darüber hinaus, die Verbreitung einschlägigen Know-hows in der forschenden Community sowie die Interaktion mit der Gesellschaft insgesamt stellen einen wesentlichen Bestandteil der Agenda dar. In Übereinstimmung mit bestehenden Richtlinien der ÖAW und der unter der Leitung der Akademie ausgearbeiteten Digital Humanities-Strategie für Österreich bekennen wir uns zu den Prinzipien von Open Science und unterstützen offensiv Open Access (nicht nur für Forschungsresultate, sondern auch für Forschungsdaten) und die FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable).

Das ACDH und seine vier Forschungseinheiten samt Forschungs- und Aktivitätsschwerpunkten

 

Zur Geschichte des Instituts

Das Institut wurde in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) vom Präsidium der ÖAW unter Anton Zeilinger und Michael Alram im Jahr 2015 unter dem Namen Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH) gegründet. Im Rahmen einer großen internen Umstrukturierung der Akademie wurde mit Beginn 2020 eine Reihe größerer und langfristiger Projekte und Forschungsgruppen bzw. -abteilungen in das Institut integriert, um die Synergien an der Grenze zwischen digitaler Innovation und „klassischen“ langfristigen geisteswissenschaftlichen Ansätzen zu nutzen. Nach einer zwischenzeitlichen Erweiterung des Institutsnamens (2020-2024: Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage (ACDH-CH) hat das Institut seit Beginn 2025 wieder seinen ursprünglichen Namen „ACDH“ angenommen.